Binnenflüchtlinge
Irak
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Iraker leben noch in den Konfliktzonen
Menschen brauchen humanitäre Hilfe
Über drei Millionen Menschen im Irak mussten wegen der Kämpfe, die seit 2014 den Norden und Westen ihres Landes erschüttern, ihr Zuhause verlassen. Nahezu die Hälfte von ihnen hat in Kurdistan und den anliegenden Regionen Zuflucht gesucht. Es sind Kurden, Jesiden, Christen und Muslime. Die meisten sind vor dem schnellen Vormarsch des sogenannten Islamischen Staates geflohen.
Die Menschen sind in ständiger Angst.
Ständig in Angst und drohender Gewalt ausgesetzt, befinden sie sich zudem in einer dramatischen humanitären Situation: gesundheitsschädliche Verhältnisse, mangelnde Hygiene und ein äußerst erschwerter Zugang zu ärztlicher Versorgung bestimmen das Leben. Sie alle sind direkte oder indirekte Opfer des irakischen Konflikts – die Einwohner, die in den Konfliktzonen leben, die Bevölkerung, die sich ins Innere des Landes begeben hat, die Flüchtlinge aus Syrien und die Bevölkerung in den Regionen, die sie aufnehmen.
News
Offiziell ist der Krieg beendet. Aber der Irak ist weiterhin instabil, das Leid der Bevölkerung groß. Ärzte der Welt engagiert sich mit Projekten in den Regionen Dahuk, Kirkuk und Ninawa, wo Hunderttausende Binnenvertriebene leben. In Zusammenarbeit mit den Behörden bieten die Teams in Gemeinden und einem Vertriebenencamp medizinische Grundversorgung, Gesundheitsdienste rund um Sexualität, Schwangerschaft und Geburt sowie die Unterstützung für Überlebende geschlechtsbezogener Gewalt an. Ein Schwerpunkt liegt auf psychosozialer Unterstützung.
Wie Ärzte der Welt Menschen im Irak während der Coronakrise unterstützt.
Auch der Irak bleibt von der aktuellen Covid-19 Pandemie nicht verschont. Ärzte der Welt arbeitet daran, dass sich auch die Menschen in den Flüchtlingscamps vor dem Virus schützen können.
Kämpfe zwischen der Armee und IS-Truppen und die grausame Verfolgung durch den IS haben im Irak Hunderttausende zur Flucht gezwungen.Dr. Edmun Rabban, medizinischer Koordinator von Ärzte der Welt vor Ort, berichtet über die täglichen Einsätze und langfristige Hilfe in den Vertriebenenlagern und Gastgemeinden.
Die IS-Terrormiliz hat jahrelang grausame Massaker an der jesidischen Minderheit im Irak verübt und ihre Dörfer zerstört. Tausende Frauen wurden vergewaltigt und versklavt. Im Flüchtlingscamp Chamisku im Nordwesten des Landes haben über 27.000 Menschen, die meisten von ihnen Jesiden, Zuflucht gefunden. Shames und Shirin gelang 2014 die Flucht vor dem IS, seither leben sie im Camp. Hier erzählen sie ihre Geschichte.
Unsere Hilfe
Ärzte der Welt ist aktiv in der Region von Dohuk im irakischen Kurdistan. In den Lagern von Dawodia und Chamisko bieten medizinische Teams den heimatlosen und äußerst geschwächten Menschen eine gesundheitliche Grundversorgung, Versorgung im sexual- und reproduktionsmedizinischen sowie kindermedizinischen Bereich und psychosoziale Unterstützung. Daneben werden Diagnosen zum Ernährungszustand und Informationsveranstaltungen zur Gesundheit durchgeführt. 2015 hat Ärzte der Welt weiter südlich im Bezirk Kirkuk drei mobile Kliniken eingerichtet, um dem enormen Zustrom neuer Vetriebener und den Bedürfnissen der sie aufnehmenden Bevölkerung gerecht werden zu können.
Die Geflüchteten erhalten auch hier eine gesundheitliche Grundversorgung einschließlich sexual- und reproduktionsmedizinischer, sowie kindermedizinischer und psychosozialer Unterstützung. Seit September 2016 betreibt Ärzte der Welt zusätzlich eine mobile Klinik im Distrikt Ninewa.
Die Situation im Irak ist äußerst besorgniserregend. 3,2 Millionen Binnenflüchtlinge suchen in anderen Landesteilen Zuflucht, gleichzeitig sind 35 Prozent der Ärzte ins Ausland geflohen. Der Einsatz von Ärzte der Welt ist dringend nötig, um die vertrieben Menschen in den Flüchtlingscamps medizinisch und psychologisch zu versorgen.
Dieses Programm wird vom Auswärtigen Amt mitfinanziert.