Ärzte der Welt ist im Irak mit Projekten in den Regionen Dohuk, Kirkuk und Ninewa aktiv. Dort leben mehrere Hunderttausende Binnenvertriebene. Wir ermöglichen der von Krisen und Konflikten betroffenen Bevölkerung in diesen Regionen einen verbesserten Zugang zu Gesundheitsdiensten. In Zusammenarbeit mit lokalen Gesundheitsbehörden bieten wir qualitativ hochwertige medizinische Grundversorgung in Camps und in Gemeinden an.
Gefahr einer schnellen Ausbreitung von Sars-CoV-2
In den Vertriebenenlagern, in denen tausende Menschen auf engem Raum und unter oft schlechten hygienischen Bedingungen leben müssen, könnte sich das Corona-Virus besonders schnell verbreiten. Chamesku ist das größte Camp in der Provinz Dohuk im Nordirak. Dort leben über 27.000 Menschen, die meisten von ihnen Angehörige der jesidischen Minderheit, die vor den Angriffen des sogenannten Islamischen Staats geflohen sind.
Bis zum 4. Mai 2020 sind bereits 2.296 Corona-Infektionen im Irak bestätigt worden. Die Gesundheitssysteme in den Projektgebieten sind bei weitem nicht auf diese Notfallsituation vorbereitet und können weder Vorsorge in den Gemeinden noch adäquate Behandlungen leisten.
Kampf gegen Corona: Was wir tun
Ärzte der Welt integriert daher Maßnahmen zur Unterstützung der Eindämmung der Corona-Pandemie auf allen Ebenen und in allen Projektbereichen:
Gemeinsam mit lokalen Partnern informieren wir die Menschen, wie sie verhindern können, sich und andere mit dem Virus anzustecken. Ebenso schulen und unterstützen die Teams das Personal des Gesundheitsministeriums und stellen Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel zur Verfügung. Zusammen mit den Gesundheitsbehörden werden geeignete Räume zur Einrichtung von Isolationsbereichen für Verdachtsfälle identifiziert. Außerdem können Verdachtsfälle an zugewiesene Quarantäne-Krankenhäuser überwiesen werden.
In den Gemeinden engagiert sich Ärzte der Welt durch die Rekrutierung und Training von Freiwilligen im Bereich der Gemeindegesundheit und behandelt in den Trainings auch die Covid-19-Thematik (Prävention etc.) und den Umgang mit weiteren Epidemien.
Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt unterstützt. Wir sind jedoch zusätzlich auf Spenden angewiesen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!