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Mutter in Laos mit ihrem Baby. Foto: Lam Duc Hien

Frauen und Kinder zuerst: Ärzte der Welt hilft

Frauen & Kinder

Gesund und gewaltfrei leben

Schwangere, Mütter und Kinder sollten in einer Gesellschaft besonderen Schutz genießen. Doch viele werden krank, weil es weder einen Arzt noch eine Hebamme in der Nähe gibt oder weil die Behandlung zu teuer ist. Ärzte der Welt will die Gesundheit von Frauen und Kindern verbessern und ihre Rechte stärken.
 

Die Situation

Alle sechs Sekunden stirbt ein Kind (United Nations), weil es nicht ausreichend medizinisch versorgt wurde oder mangelernährt war. Und über 800 Frauen sterben pro Tag an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt (WHO). Ein Skandal, denn die meisten dieser Todesfälle könnten vermieden werden – wenn Gesundheitsdienstleistungen erschwinglich und zugänglich wären.

Eine weitere traurige Tatsache: Der gefährlichste Ort für Frauen ist die eigene Familie. In ihrem häuslichen Umfeld werden sie häufiger körperlich und seelisch verletzt als irgendwo sonst. In vielen Ländern gibt es kaum Hilfsangebote. Angst und Scham hindern die Betroffenen daran, sich aus der Gewaltspirale zu befreien.

 
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"Aktion Lächeln" in Madagaskar für Kinder mit Kiefer-Lippen-Gaumen-Spalte.
  • Hebammensprechstunde in der Münchner Praxis. Bild: Chris Schmid

    Awa Hassoumi*

    Awa Hassoumi (26) aus Burkina Faso wohnt in einer Berliner Erstaufnahmeeinrichtung. Sie war in der 32. Woche schwanger, als sie zum ersten Mal die Moving.Clinic aufsuchte, unseren Bus für die medizinische Versorgung von Geflüchteten. Denn in der Einrichtung hatte sie keinen Zugang zu wichtigen Voruntersuchungen und Informationen. Unser Team konnte die Awa Hassoumi an eine Gynäkologin weitervermitteln, die die dringend nötigen Untersuchungen durchführte und ihr die nötigen Informationen vermittelte. Außerdem wurden in der Erstaufnahmeeinrichtung Termine für die Geburtsvorbereitung organisiert. Inzwischen hat Awa ihr Kind zur Welt gebracht und beiden geht es gut.

    *Name geändert

  • Eine Mitarbeiterin von Ärzte der Welt berät eine Patientin. Foto: Chris Schmid.

    Laura-Lavinia Corbuneanu

    Laura-Lavinia Corbuneanu ist mit ihrem Partner aus Rumänien nach München gekommen, um Arbeit zu finden. Als sie ungeplant schwanger wurde, war sie geschockt. Sie hatte noch keinen Job, wie sollte es weitergehen? Ob die Schwangerschaft gut verläuft? Ihr Partner fand unsere Anlaufstelle open.med in München. Corbuneanu ist dankbar, dass sie sich dort kostenlos untersuchen und beraten lassen kann.

    Alle sind hier so nett und hilfsbereit.

  • Maria, 34 Jahre alt. Foto: Ärzte der Welt

    Maria D.

    Maria (34) wurde in Guaviare, an den Grenzen des kolumbianischen Amazonas geboren, wo sie noch heute mit ihrem Mann und zwei Kindern lebt. Die Gegend war eine Hochburg der FARC, einer kommunistischen Guerilla-Bewegung, die jahrzehntelang Krieg gegen die Regierung geführt hatte. Die Behörden hatten die Region aufgrund des Konflikts aufgegeben - isoliert, weit weg von jedem Gesundheitszentrum, lebten Maria und ihre Familie in Angst. Da sie keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hatten und die mageren Ernten durch toxische Leckagen auf Kokafeldern verunreinigt sind, leidet die gesamte Familie am Rotavirus.

  • Cédric, 8 Jahre. Foto: Ärzte der Welt

    Cédric T.

    Mit achteinhalb Jahren hat Cedric die Hälfte seines Lebens in einem Waisenhaus in Bulgarien verbracht: Er wurde dorthin gebracht, um ihn vor seinen Eltern zu schützen, die ihn misshandelten. Aber das Leben in der Einrichtung ersetzt keine richtige Familie. Alpträume, Schwierigkeiten beim Lernen, Probleme in der Schule: Die traumatische Vergangenheit hat Spuren bei Cédric hinterlassen. Alles Herausforderungen, mit denen seine Adoptivfamilie konfrontiert werden wird.

  • Denisa, 15 Jahre alt. Foto: Benoît Guenot

    Denisa W.

    Wie fast 3.000 Roma lebt Denisa in einem Slum in Seine-Saint-Denis. Ihre Familie wurde mehrmals evakuiert, bevor sie in ein provisorisches Lager umzog. Ohne stabiles Einkommen haben Denisa und ihre Familie keinen Zugang zu einer Sozialwohnung, fließendem Wasser oder einer Grundversorgung. Denisa ist 15 und schwanger, sie geht nicht zum Gynäkologen, weil ihr die Mittel dazu fehlen. Sie weiß nicht, wo sie gebären wird - oder unter welchen Bedingungen.

  • Marcos, Mediziner aus Kolumbien

    Marcos S., Mediziner in Kolumbien

    „Alle meiner jungen Patienten mit Diabetes sterben, bevor sie das Erwachsenenalter erreichen. Warum? Insulin ist zu teuer und ihre Eltern können es nicht bezahlen. Manche glauben auch, es sei eine zu teure Investition und verstehen nicht die Wichtigkeit des Diabetiker-Medikaments. Oft passiert das in Familien mit fünf oder sechs Kindern. Allein von einer Dosis Insulin könnte eine ganze Familie eine Woche lang leben: Sie fällen schnelle Entscheidungen, oder besser, sie haben keine Wahl. Sie ziehen das Wohl der anderen Kinder vor."

Unsere Hilfe

Frauen und Kinder zuerst: In über 30 Ländern weltweit engagieren wir uns mit Programmen zur Mutter-Kind-Gesundheit. Wir behandeln Krankheiten, begleiten rund um Schwangerschaft und Geburt, impfen und klären auf über Familienplanung.

Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, unterstützen wir mit medizinischer Hilfe sowie mit psychosozialer und juristischer Beratung. Mit öffentlichkeitswirksamen Kampagnen und Lobbyarbeit machen wir auf die Situation der Betroffenen aufmerksam.

Reach-Out-Projekt zu geschlechtsbezogener Gewalt (München)

Geflüchtete Frauen und Kinder sind laut zahlreichen Studien besonders häufig von geschlechtsbezogener Gewalt betroffen. Der Begriff geschlechtsbezogene Gewalt umfasst jene Gewalttaten, in denen das Geschlecht oder die Sexualität der von Gewalt Betroffenen oder der Täter*innen eine Rolle spielen. Diese reichen von sexueller Belästigung, Diskriminierung, Vergewaltigung und Nötigung durch eine fremde oder bekannte Person sowie anderen Formen der häuslichen Gewalt bis zu Menschenhandel oder weiblicher Genitalverstümmelung. Im Projekt Reach Out hat sich Ärzte der Welt zum Ziel gesetzt, den Zugang zu notwendigen Unterstützungsleistungen für potenziell betroffene Migrant*innen und Geflüchtete zu verbessern.

Der Wegweiser bietet eine Übersicht über Münchner GBV-Anlaufstellen für Betroffene.

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