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Auch im Inland nehmen wir uns Risikogruppen an. Hier im Stuttgarter MedMobil.

Die NGO Ärzte der Welt unterstützt weltweit Risikogruppen.

Risikogruppen

Wenn das Leben krank macht

Sie konsumieren Drogen oder haben als Straßenkinder kein Dach über dem Kopf. Sie verdienen ihr Geld mit Sexarbeit oder als Tagelöhner. Oder sie sitzen im Gefängnis. Menschen, die so leben müssen, sind besonderen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Ärzte der Welt unterstützt weltweit Projekte, um die Betroffenen medizinisch zu versorgen.
 

Die Situation

Jeder kann krank werden. Aber es gibt Menschen, deren Abwehrkräfte aufgrund ihrer Lebenssituation besonders geschwächt sind. Bei ihnen haben Krankheitserreger leichtes Spiel. Diese Menschen leiden oft unter Atemwegs- und Hauterkrankungen, unter HIV oder Hepatitis C. Das betrifft nicht nur Erwachsene: Straßenkinder, minderjährige Prostituierte und Drogenkonsument*innen gehören bei der Infektion mit HIV sogar zur Haupt-Risikogruppe. Meistens haben sie sich durch verseuchte Spritzbestecke oder ungeschützten Geschlechtsverkehr angesteckt. Problematisch ist die hohe Hepatitis-C-Rate unter den HIV-Infizierten – etwa jeder dritte HIV-Patient weltweit ist von dieser Krankheit betroffen.

  • Robert T. ist Patient des MedMobil Stuttgart.

    Robert T.

    Robert T. ist wohnungslos. In eine reguläre Arztpraxis geht er nicht gerne, weil er sich dort nicht gut behandelt fühlt. Er hat Angst vor offen gezeigter Ablehnung. Aber wenn die rollende Praxis von Ärzte der Welt kommt, ist Robert T. regelmäßig da. „Ich hatte vor zwei Jahren eine schwere Operation und brauche immer noch Nachbehandlungen. Hier schauen die Ärzte, ob alles in Ordnung ist.“ Wie er das Angebot von Ärzte der Welt findet?

    Super krass geil! Ich bin so froh, dass es euch gibt!

  • Fatou, 16 Jahre alt, Foto: Jacky Naegelen. Reuters

    Fatou L., 16 Jahre

    „Wenn mich meine Mutter mit einem Kondom in der Tasche sieht, wird sie denken, dass ich überall herumlungere: Ich sollte keine annehmen, auch wenn sie umsonst sind. Es sei zu riskant. Wenn ich von meinen Eltern erwischt werde, werden meine Freunde lachen und schlechte Dinge über mich erzählen..."

  • Jennifer, 25 Jahre alt, Paris. Foto: Ärzte der Welt

    Jennifer V., 25 Jahre

    Ich komme aus Nigeria und lebe in Paris, wo ich mich seit anderthalb Jahren prostituiere. Die Lebensbedingungen  auf der Straße sind sehr hart. Ich habe immer Angst, dass man mich angreift. Wenn ein Klient riskante Praktiken machen möchte, antworte ich, dass ich nicht einverstanden bin. Aber das letzte Mal, riss das Kondom. Da ich Ausländerin bin, traue ich mich nicht ins Krankenhaus zu gehen. Ich fürchte, dass man mich verurteilt."

  • Ruth, Kongo. Foto: Ärzte der Welt

    Ruth L., 20 Jahre

    „Mein Mann war weg, um auf den Feldern zu arbeiten, als vier Soldaten in unser Haus einbrachen. Ich war gerade dabei, das Essen für meine zweijährige Tochter vorzubereiten. Einer der Soldaten drohte mir, meine Tochter zu töten, wenn ich mich wehre. Sie vergewaltigten mich, einer nach dem anderen. Alles unter den Augen meiner Tochter, die weinte. Ich hatte solche Schmerzen, dass ich nicht mehr gehen konnte. Als mein Mann erfuhr, was geschehen war, schämte er sich und gab mich auf. Seitdem bin ich alleine und habe eine Behinderung. Und irgendwie muss ich mein Kind ernähren."

  • Ramson, 41 Jahre alt, Tansania. Foto: William Daniels

    Ramson A., 41 Jahre

    Ich wurde in Dar es Salaam, Tansania geboren. Ich war 29, als ich zum ersten Mal Heroin konsumierte. Ein Freund reichte mir einen Joint mit einer Mischung aus Tabak und braunem Heroin aus Pakistan. Danach rauchte ich regelmäßig für ungefähr zehn Jahre. Dann begann ich mir weißes Heroin zu spritzen, das war billiger und leichter zu bekommen. Meine Nadeln teilte ich mit anderen Konsumenten. Ich erkrankte zweimal an Tuberkulose, bin HIV positiv und unter antiretroviraler Behandlung."

Unsere Hilfe

Deutschland, Beispiel München: Im Rahmen unseres Projektes Ärzte der Welt Mobil fahren wir einmal pro Woche mit unserem Behandlungsbus zum Münchner Hauptbahnhof. Dort versorgt unser Team vor allem Wohnungslose und Tagelöhner, Drogenkonsument*innen und Sexarbeiter*innen, also Menschen, die keinen oder nur einen schweren Zugang zur allgemeinen Gesundheitsversorgung haben. Im Fahrzeug befindet sich alles, was die Ärzte für eine Untersuchung brauchen: eine Liege, Blutdruckmessgeräte, ein EKG und Ultraschallgerät sowie Medikamente und medizinisches Material. 
Während der Wintermonate kommt unser Bus auch wöchentlich in die Bayernkaserne, wo die Stadt München ein Kälteschutzprogramm für wohnungslose Menschen ins Leben gerufen hat. Hier werden EU-Bürger*innen behandelt, die als Tagelöhner arbeiten und sich eine medizinische Versorgung nicht leisten können.

International, Beispiel Tansania: In dem westafrikanischen Land konsumieren immer mehr Menschen Drogen. Und 67 Prozent der weiblichen Drogenabhängigen sind HIV-positiv. Im Projekt „Kampf gegen die AIDS-Epidemie“ helfen wir den Betroffenen mit Basis-Gesundheitsversorgung, HIV-Tests und antiretroviralen Behandlungen. Um das Risiko einer Ansteckung zu verringern, verteilen wir sterile Spritzen.

Ärzte der Welt hilft Risikogruppen in Tansania. Foto: William Daniels
Ärzte der Welt hilft Risikogruppen in Tansania. Foto: William Daniels

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