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Menschen aus Gaza, die in einer Notunterkunft zwischen Trümmern Zuflucht gefunden haben. Foto: Dawoud Abo Alkas / AFP

Palästinensische Gebiete/Gaza

Nothilfe
Rund 50 %
also etwa 1,1 Mio. Menschen

sind von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen

über 60.000

Kinder, Frauen und Männer sind seit dem 7. Oktober 2023 bei Bombenangriffen getötet worden

22,1 %
der Bevölkerung

haben mentale Beschwerden oder psychische Krankheiten entwickelt.

 

Gaza: Kampf ums Überleben

Gewalt und Entbehrung sind für die Menschen in Gaza schon seit Jahren eine traurige Realität. Doch die militärische Antwort Israels auf den Angriff der Hamas hat die palästinensische Zivilbevölkerung in eine bisher beispiellose humanitäre Katastrophe gestürzt.

 

Ihre Unterstützung ist wichtig, damit unsere Teams den Menschen in Gaza und anderen Krisenregionen weiterhin zu Seite stehen können. Bitte helfen Sie dabei mit einer ► Spende!

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Ärzte der Welt ist seit 1995 in den palästinensischen Gebieten tätig. Seit dem 7. Oktober 2023 sind unsere Aktivitäten jedoch stark beeinträchtigt. An diesem Tag führte die Hamas-Miliz einen groß angelegten Überfall auf die israelische Zivilbevölkerung durch, tötete knapp 1.600 Menschen und nahm über 200 in Geiselhaft.
Laut Gesundheitsministerium in Gaza hat die militärische Antwort der israelischen Regierung bisher über 60.000 Palästinenser*innen das Leben gekostet. Mehrere Zehntausend Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
 

Unsere Hilfe

Die Mitarbeitenden von Ärzte der Welt sind weiterhin vor Ort. Trotz der katastrophalen und auch persönlich sehr belastenden Situation leisten sie weiter Hilfe. Nur dank ihres unermüdlichen Engagements können die Einsätze vor Ort weiterhin durchgeführt werden.
Je nach ihren Möglichkeiten arbeiten bis zu 150 Mitarbeiter*innen von Ärzte der Welt in Gaza. Unsere Teams bestehen aus Gesundheitsmitarbeitenden unterschiedlicher Fachrichtungen, beispielsweise Notärzt*innen, Spezialist*innen für Mutter-Kind-Gesundheit, Krankenpfleger*innen und Psycholog*innen.
 
  • Aktuell sind Gesundheitszentren in Deir al-Balah und Khan Younis in Betrieb. Dort bieten wir medizinische Grundversorgung an. Wegen der sich schnell verändernden Sicherheitslage oder Evakuierungsbefehlen müssen die medizinischen Zentren häufig verlegt oder sogar geschlossen werden.
  • Unsere Psycholog*innen und psychologisch geschulte Mitarbeitende leisten so gut es geht Unterstützung.
  • Daneben unterstützt Ärzte der Welt auch Einrichtungen zur Basisgesundheitsversorgung, was etwa einer hausärztlichen Behandlung entspricht.
  • Unsere Spezialist*innen für Mutter-Kind-Gesundheit kümmern sich unter anderem um die medizinische Betreuung von Schwangeren,  Frauen, die gerade entbunden haben, Neugeborene und Babys.
  • Ärzte der Welt verteilt Medikamente und Kits für die Menstruationshygiene.

 

Viele Menschen würden gerne besser verstehen, was in der aktuellen Situation im Nahost auf dem Spiel steht. Wir erklären Ihnen einfach den Hintergrund unserer Hilfe und haben unsere Antworten auf Ihre wichtigsten Fragen zusammengefasst (FAQ).

ZU DEN HÄUFIGSTEN FRAGEN

 

Gewalt und Hunger

Die Menschen im Gazastreifen haben unvorstellbares Leid und Zerstörung erlebt. Auch, wenn sich seit dem vereinbarten Waffenstillstand am 9. 10 2025 die Lage zu beruhigen scheint, so leiden hunderttausende Palästinenser*innen unter Hunger: Eines von vier Kindern ist von akuter Unterernährung bedroht. Es fehlen Spezialnahrung für Babys und Kleinkinder, Medikamente und medizinisches Equipment, um die Menschen angemessen medizinisch versorgen zu können. Neben der Mangel- und Unternerährung sind auch Krankheiten und Verletzungen etwa durch Sprengsätze und Schusswunden ein großes Problem, ebenso die psychischen Traumata, die jede*r im Gazastreifen davongetragen hat.

„Mit unseren Teams vor Ort in Gaza sind wir Zeugen nicht nur einer humanitären Krise, sondern einer Krise der Menschlichkeit.“ 
Francois de Keersmaeker,
Direktor Ärzte der Welt Deutschland

Am 5. November 2023 zeigte sich auf grausame Weise, dass auch  humanitäres Personal nicht vor den israelischen Angriffen sicher ist: Unser Kollege Maysara Rayyes wurde bei der Bombardierung seines Wohnhauses getötet. Er war 28 Jahre alt.
Nur wenige Monate später, am 3. Februar 2024, wurden die Büroräume von Ärzte der Welt in Gaza-Stadt zerstört – ein weiteres Beispiel für die vorsätzlichen Angriffe auf humanitäre Helfer*innen. Nicht nur Ärzte der Welt ist davon betroffen. Mehr als ein Drittel der in Gaza aktiven Hilfsorganisationen berichtet, dass das israelische Militär ohne Vorwarnung Einrichtungen angegriffen habe, die es zuvor selbst als ungefährlich eingestuft hatte. 
 
Ärzte der Welt hofft, ebenso wie andere medizinsiche und humanitäre Nicht-Regierungsorganisationen, baldmöglichst Hilfslieferungen im großen Stil nach Gaza bringen zu können. Da die politische Lage derzeit sehr unsicher ist, ist es noch nicht absehbar, wann dies genau unter welchen Modalitäten möglich sein wird.

 
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Video: Vor Ort in Rafah, Gaza

News

Hilfslieferungen von Ärzte der Welt. Foto: Ärzte der Welt
09.10.2025

Am 9. Oktober haben sich die Hamas und Israel auf die erste Phase eines Waffenstillstands geeinigt. Das internationale Netzwerk von Ärzte der Welt begrüßt dieses Abkommen, warnt allerdings vor Einschränkungen in der Umsetzung.

Einmal im Jahr findet die Vollversammlung der Vereinten Nationen statt. Foto: Ärzte der Welt
30.09.2025

Vom 23. - 29. September 2025 fand die Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York statt, bei der Staatschef*innen aus der ganzen Welt zusammenkommen. Während immer mehr Regierungen offiziell Palästina als Staat anerkennen, mahnt Ärzte der Welt, dass die Anerkennung allein nicht ausreicht, um die Zerstörung und das Leiden der palästinensischen Bevölkerung zu beenden.

Ein Arzt im Gazastreifen impft ein Kind. Foto: Ärzte der Welt
17.09.2025

Nachdem die Vereinten Nationen Israels Vorgehen im Gazastreifen als Völkermord eingestuft haben, fordern mehr als 20 Führungskräfte großer Hilfsorganisationen die internationale Gemeinschaft in einer gemeinsamen Stellungnahme zum Eingreifen auf.

Medizinisches Personal versorgt das Opfer eines Bombenagriffs in Gaza. Foto: Mohammad Al Masri
16.09.2025

51 Organisationen, darunter die in Gaza aktiven Sektionen von Ärzte der Welt, fordern ein Ende der Angriffe auf Gaza-Stadt und der Zwangsvertreibung der gesamten Bevölkerung.

Zerstörtes Gesundheitszentrum von Ärzte der Welt in Gaza-Stadt. Foto: Ärzte der Welt
10.09.2025

Ärzte der Welt verurteilt aufs Schärfste die Zerstörung einer seiner Gesundheitsstationen in Gaza-Stadt bei einem Luftangriff der israelischen Streitkräfte am 8.9.2025. Obwohl die Teams weder eine Warnung noch einen Aufruf zur Evakuierung erhalten hatten, blieben zum Glück alle Mitarbeitenden und Patient*innen unverletzt. Die Gesundheitsstation wurde allerdings so stark beschädigt, dass dort niemand mehr versorgt werden kann. Der Angriff galt einem nur wenige Meter entfernt liegenden Gebäude.

Westjordanland - eine Atmosphäre der Gewalt

Auch im Westjordanland hat sich die schon zuvor enorm angespannte Situation noch mehr verschärft. Die gewalttätigen Übergriffe radikaler israelischer Siedler*innen und des israelischen Militärs gegen Palästinenser*innen nehmen zu. Entsprechend schwierig ist auch die Arbeit unserer Kolleg*innen vor Ort. Auch sie sind Anfeindungen von Siedler*innen ausgesetzt und können sich nicht frei im Westjordanland bewegen – auch aufgrund der zahlreichen Kontrollpunkte auf den Straßen.

Unsere Hilfe

 

  • Unsere mobilen Teams für psychische Gesundheit setzen ihre Aktivitäten im Westjordanland fort.
  • Es laufen Vorbereitungen für eine mobile Klinik

 

Im Westjordanland liegt unser Schwerpunkt auf der psychosozialen Erstversorgung für Betroffene von Gewalt. Ärzte der Welt-Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen suchen zum Beispiel Familien auf, deren Haus abgerissen wurde oder Menschen, die durch Steinwürfe radikaler Siedler oder Schüsse israelischer Sicherheitskräfte verletzt worden sind. Im Gespräch versuchen sie herauszufinden, wer welche Art von Hilfe benötigt und verweisen die Person an Selbsthilfegruppen oder andere Stellen, wo sie weiter psychologisch versorgt werden. Daneben klären sie gefährdete Personen schon vor einem möglichen Vorfall in Gruppensitzungen darüber auf, wie Erlebnisse dieser Art sich auf ihre seelische Gesundheit beziehungsweise die ihrer Kinder auswirken können und wo sie Hilfe finden. In von Ärzte der Welt organisierten Selbsthilfegruppen stärken sich die Betroffenen gegenseitig. Außerdem unterstützen wir unsere lokale Partnerorganisation Palestinian Counseling Center bei ihren Aktivitäten an Schulen, zum Beispiel durch finanzielle Zuschüsse und indem wir psycho-soziale Fortbildungen für die Mitarbeiter*innen anbieten.

 

Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt.

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Angriffe radikaler Siedler*innen sind im Westjordanland fast alltäglich. Diese Einschüchterungstaktik führt zu traumatischen Erlebnissen. Ärzte der Welt bietet psychologische Unterstützung an. Interview mit Ärzte der Welt-Mitarbeiterin Zakia Alqabas.

 

 

 

Rückblick
1999
Beginn des Programms für mentale Gesundheit und psychosoziale Hilfe im Westjordanland
2002
Etablierung einer Klinik für die Opfer der Zweiten Intifada. Sie wurde 2004 an das Gesundheitsministerium übergeben
2004
Versorgung mentaler Leiden in der Klinik von Rafidia, nahe Nablus
2008
Einrichtung eines kommunalen Zentrums für mentale Gesundheit in Nablus und Jenin
2009
Bau von elf Notfallstationen im Gazastreifen nach der Israelischen Militäroperation 2008/2009
2010
Integration von Einrichtungen für mentale Gesundheit in zehn Gesundheitszentren in der Region von Nablus
2011
Nothilfeausbildung von medizinischem und nicht-medizinischem Personal in der Region von Khan Younis, Gazastreifen
2013
Vorbereitung auf Notsituationen in der Region von Dair-al-Balah. Beginn eines Programms für jugendliche Diabetiker und mentale Gesundheit im Westjordanland
2014
Medizinische Notfallhilfe für die Opfer der israelischen Militäroperation "Schutzlinie"
2016
Erste-Hilfe-Schulungen für besonders vulnerable Gruppen wie Frauen, Farmer und Fischer

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