Binnenflüchtlinge in Syrien
Syrien
Nothilfe im Syrien-Krieg: Informieren, spenden und helfen
Syrien
Angriffe auf Krankenhäuser 2016
Flüchtlinge außerhalb Syriens
Seit Kriegsbeginn 2011 hat die Gewalt gegen die syrische Bevölkerung ständig zugenommen und die Lage wurde immer komplexer. Eine politische Lösung zeichnet sich nicht ab. Zahlreiche Regionen werden regelmäßig bombardiert. Zivilisten werden immer wieder Opfer von Menschenrechtsverletzungen - sie stehen im Kreuzfeuer zwischen den Regierungsstreitkräften, der freien syrischen Armee sowie extremistischen Gruppierungen wie dem sogenannten Islamischen Staat.
13,5 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Die humanitäre Situation ist extrem prekär, vor allem im Norden des Landes. Die Menschen haben keine medizinische Versorgung, kein Wasser, keine Nahrungsmittel. Sie sind völlig schutzlos und es mangelt an Hygiene. Über die Hälfte der 20 Millionen Einwohner musste bereits ihre Heimat verlassen und entweder ins Ausland oder innerhalb des Landes fliehen. Mehr als fünf Millionen Menschen befanden sich 2017 laut Angaben des Amtes für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (OCHA) in einer akuten Notlage. Viele haben massive Gewalt, zum Beispiel Bombenangriffe, überlebt und müssen täglich um ihre Sicherheit fürchten. Rund 70 Prozent der syrischen Bevölkerung leben inzwischen in extremer Armut, zahlreiche Menschen leiden Hunger.
Weniger als die Hälfte der medizinischen Einrichtungen im Land sind voll betriebsfähig. Die Kriegsparteien greifen gezielt Krankenhäuser und Gesundheitspersonal an, so dass Syrien 2017 als das gefährlichste Land für medizinische Fachkräfte überhaupt galt. Nach dem Giftgasangriff in der Stadt Khan Shaikun reagierte Ärzte der Welt schnell und verteilte medizinische Kits mit Gegengiften, wie zum Beispiel Atropin, an die Zivilbevölkerung. Trotzdem starben Dutzende Menschen. Das Ereignis machte endgültig klar, dass es in dem Konflikt keine roten Linien mehr gibt.
Unter diesen extremen Bedingungen versucht Ärzte der Welt gemeinsam mit lokalen Partnern, die Gesundheitsstrukturen so gut wie möglich zu stärken. Schwerpunkte liegen dabei neben der medizinischen Grundversorgung auf der Behandlung von vertriebenen chronisch Kranken, der Schwangerschaftsvorsorge und Nachsorge sowie der psychologischen Unterstützung.
News
Die Menschen in Idlib leben in ständiger Angst. Zur Furcht vor Bombardierungen kommt nun noch die Bedrohung durch die Corona-Pandemie. Ärzte der Welt ist seit Jahren in Syrien aktiv und leistet medizinische Hilfe.
Seit der Entscheidung des UN-Sicherheitsrats steht UN-Organisationen für Hilfslieferungen von der Türkei nach Syrien nur noch ein Grenzübergang zur Verfügung. Unsere Hilfe in Nordwest-Syrien läuft weiter.
Heftige Gefechte haben im Nordwesten Syriens Hunderttausende vertrieben. Doch es gibt immer weniger Zufluchtsorte. Bei Frost, Schnee und Regen kämpfen die Menschen ums Überleben.
Unsere Hilfe
Seit Oktober 2012 arbeitet Ärzte der Welt zusammen mit Mediziner*innen und Krankenschwestern in Syrien, um den Menschen in den Flüchtlingslagern von Idlib, im Norden nahe der türkischen Grenze, eine gesundheitlich Grundversorgung sowie sexual- und reproduktionsmedizinische Unterstützung zu bieten. Ärzte der Welt ist, unter anderem, in fünf Kliniken in der Region Idlib aktiv und bietet geflüchteten Frauen, Kindern und Männern ebenso wie der einheimischen Bevölkerung medizinische Versorgung an. Die Hilfsorganisation unterstützt außerdem lokale syrische Partner.
Ärzte der Welt unterstützt postoperative Gesundheitszentren auf beiden Seiten der türkisch-syrischen Grenze. Schwer verletzte Opfer der Kampfhandlungen werden dort nach chirurgischen Eingriffen weiter versorgt. Ärzte der Welt arbeitet daran, die Versorgungsqualität durch Schulung des Personals in den Zentren zu verbessern.
Dieses Programm wird vom Auswärtigen Amt und von Sternstunden mitfinanziert.