Binnenflüchtlinge
Irak
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Iraker leben noch in den Konfliktzonen
Menschen brauchen humanitäre Hilfe
Über drei Millionen Menschen im Irak mussten wegen der Kämpfe, die seit 2014 den Norden und Westen ihres Landes erschüttern, ihr Zuhause verlassen. Nahezu die Hälfte von ihnen hat in Kurdistan und den anliegenden Regionen Zuflucht gesucht. Es sind Kurden, Jesiden, Christen und Muslime. Die meisten sind vor dem schnellen Vormarsch des sogenannten Islamischen Staates geflohen.
Die Menschen sind in ständiger Angst.
Ständig in Angst und drohender Gewalt ausgesetzt, befinden sie sich zudem in einer dramatischen humanitären Situation: gesundheitsschädliche Verhältnisse, mangelnde Hygiene und ein äußerst erschwerter Zugang zu ärztlicher Versorgung bestimmen das Leben. Sie alle sind direkte oder indirekte Opfer des irakischen Konflikts – die Einwohner, die in den Konfliktzonen leben, die Bevölkerung, die sich ins Innere des Landes begeben hat, die Flüchtlinge aus Syrien und die Bevölkerung in den Regionen, die sie aufnehmen.
News
Extreme Hitze, Zelte dicht an dicht: Die Menschen, die in Lagern im kurdischen Autonomiegebiet vor dem IS Zuflucht gesucht haben, leben unter schwierigen Bedingungen. Wie es Ärzte der Welt gelingt, in chaotischen Verhältnissen gesundheitliche Versorgung zu gewährleisten, hat unsere Mitarbeiterin Ute Zurmühl vor Ort beobachtet.
6. März 2017 – Die Kämpfe zwischen dem IS und der irakischen Armee haben allein seit dem 25. Februar mehr als 45.000 Zivilisten aus dem Westen Mossuls in die Flucht getrieben. Ärzte der Welt ist in mehreren Flüchtlingslagern präsent und bietet medizinische Hilfe für die Vertriebenen an.
Am 17. Oktober begann die Militäroperation einer internationalen Koalition zur Vertreibung des IS aus der nordirakischen Stadt Mossul. Ärzte der Welt fordert die Einhaltung des internationalen humanitären Völkerrechts: Der Schutz der Zivilisten muss gesichert und Nicht-Regierungsorganisationen der Zugang zur Bevölkerung gewährleistet werden.
Unsere Hilfe
Ärzte der Welt ist aktiv in der Region von Dohuk im irakischen Kurdistan. In den Lagern von Dawodia und Chamisko bieten medizinische Teams den heimatlosen und äußerst geschwächten Menschen eine gesundheitliche Grundversorgung, Versorgung im sexual- und reproduktionsmedizinischen sowie kindermedizinischen Bereich und psychosoziale Unterstützung. Daneben werden Diagnosen zum Ernährungszustand und Informationsveranstaltungen zur Gesundheit durchgeführt. 2015 hat Ärzte der Welt weiter südlich im Bezirk Kirkuk drei mobile Kliniken eingerichtet, um dem enormen Zustrom neuer Vetriebener und den Bedürfnissen der sie aufnehmenden Bevölkerung gerecht werden zu können.
Die Geflüchteten erhalten auch hier eine gesundheitliche Grundversorgung einschließlich sexual- und reproduktionsmedizinischer, sowie kindermedizinischer und psychosozialer Unterstützung. Seit September 2016 betreibt Ärzte der Welt zusätzlich eine mobile Klinik im Distrikt Ninewa.
Die Situation im Irak ist äußerst besorgniserregend. 3,2 Millionen Binnenflüchtlinge suchen in anderen Landesteilen Zuflucht, gleichzeitig sind 35 Prozent der Ärzte ins Ausland geflohen. Der Einsatz von Ärzte der Welt ist dringend nötig, um die vertrieben Menschen in den Flüchtlingscamps medizinisch und psychologisch zu versorgen.
Dieses Programm wird vom Auswärtigen Amt mitfinanziert.