im Jahr 2022
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München
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Hunderttausende Menschen in Deutschland haben keine Krankenversicherung. Reguläre ärztliche Versorgung in Anspruch zu nehmen, ist für sie oft nicht möglich. In unserer Anlaufstelle open.med in München bieten wir Nichtversicherten medizinische Hilfe und soziale Beratung – kostenlos und auf Wunsch auch anonym.
Ursprünglich wurde open.med München gegründet, um Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus medizinisch zu versorgen. Inzwischen kommt fast ein Drittel der Patientinnen und Patienten aus der EU, vor allem aus Bulgarien und Rumänien.
Viele verdienen ihren Lebensunterhalt in gering qualifizierten Jobs oder in der Schattenwirtschaft.Krankenkassenbeiträge können sich die wenigsten leisten. Auch immer mehr Deutsche nehmen unsere Hilfe in Anspruch – zum Beispiel Selbstständige, die nicht genug verdienen, um die Kassenbeiträge zu bezahlen.
KontaktInformationen, Adressen und die Öffnungszeiten unserer Anlaufstellen in Hamburg, München, Berlin und Stuttgart finden Sie hier. Zum Infoflyer von open.med München gelangen Sie hier. |
News
In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage zur medizinischen Versorgung von EU-Bürger/-innen in Deutschland hat die Bundesregierung ein Ende vergangenen Jahres in Kraft getretenes Gesetz verteidigt, das bestimmte Gruppen von Migranten de facto vom Zugang zu medizinischer Versorgung ausschließt. Ärzte der Welt kritisiert die Antwort und fordert die zukünftige Regierung dazu auf, die Missstände zu beheben.
Als Ende 2015 immer mehr Geflüchtete nach München kamen, initierte Ärzte der Welt ein mobiles Projekt: Mit einem Behandlungsbus fuhren die Teams in Gemeinschaftsunterkünfte und boten medizinische Versorgung an. Hier unser Fazit des erfolgreichen Projekts und Empfehlungen aus unseren Erfahrungen.
Die ehrenamtlich tätigen Psychiater/innen von Ärzte der Welt beobachten während psychiatrischer Sprechstunden in Sammelunterkünften von Flüchtlingen eine besorgniserregende Zahl von psychischen Krankheiten.
Zum Weltgesundheitstag am 7. April macht Ärzte der Welt darauf aufmerksam, dass Menschen ohne Papiere in Deutschland keinen oder nur einen erschwerten Zugang zum Gesundheitssystem haben. Zusammen mit der BAG Gesundheit/Illegalität setzt sich Ärzte der Welt für einen diskriminierungsfreien Zugang zum Gesundheitssystem für diese Menschen ein.
Mehrmals pro Woche sind die Teams von Ärzte der Welt in München unterwegs. Mit dem Behandlungsbus fahren sie Gemeinschaftsunterkünfte an und bieten dort Sprechstunden für Asylbewerber an, die krank sind und noch keinen Zugang zum Gesundheitsystem haben. Wir haben einen Einsatz begleitet.
Neben der Allgemeinmedizinischen Sprechstunde gibt es bei open.med München spezialisierte Sprechstunden für Kinder und für Frauen, für chronisch und für psychisch Kranke.
Ergänzend zur stationären Hilfe ist Ärzte der Welt mit einem Behandlungsbus unterwegs: Am Münchner Hauptbahnhof hilft unser Team Wohnungslosen und Tagelöhnern, Drogenkonsument*innen und Sexarbeiter*innen. Im Rahmen der psychosozialen Beratung helfen wir bei Fragen zur Krankenkasse und Unterbringung, zu Sozialleistungen und Antragstellungen.
Eines unserer wichtigsten Ziele ist, die Patient*innen in das reguläre Gesundheitssystem zu integrieren.
Auf politischer Ebene setzt sich Ärzte der Welt dafür ein, dass allen in Deutschland lebenden Menschen medizinisch geholfen wird.
Im open.med-Team München arbeiten mehr als 35 ehrenamtliche Ärzt*innen und medizinische Fachkräfte sowie vier Hauptamtliche. Außerdem behandeln über 80 niedergelassene Mediziner*innen die Patient*innen kostenlos in ihren Praxen.
Die Teams arbeiten mit den Berater*innen des Café 104 zusammen.

Neuer Fokus für noch gezieltere Hilfe
Mit unserem open.med-Bus fahren wir in München den Übernachtungsschutz und den Hauptbahnhof an und bieten dort medizinische Behandlung und soziale Beratung. Mit diesem aufsuchenden Angebot unterstützen wir insbesondere zugewanderte EU-Bürger*innen und wohnungslose Personen mit eingeschränktem oder fehlendem Zugang zur Gesundheitsversorgung.
Das niedrigschwellige und kostenlose Angebot kombiniert eine anonyme medizinische Erstversorgung mit muttersprachlicher Beratung und einer sozialen Anamnese. Der Fokus liegt dabei auf der gezielten Verweisberatung, sprich der Weiterleitung und Anbindung an geeignete Angebote innerhalb des Hilfesystems. Das können Facharztpraxen sein, weitere Unterstützungsangebote oder Termine bei der Krankenkasse.
Ziel der open.med-Verweisberatung ist es, die Betroffenen dabei zu unterstützen, bestehende Unterstützungsangebote wahrzunehmen, sie (wieder) in eine Krankenversicherung einzugliedern und dadurch ihre induelle Lebenslage un soziale Eingliederung zu verbessern.
Förderung durch das Programm EhAP Plus
Das Projekt open.med München wird im Rahmen des Programms „EhAP Plus – Eingliederung hilft gegen Ausgrenzung der am stärksten benachteiligten Personen“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.
Ihre Unterstützung
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