Unsere Hilfe
In unseren Anlaufstellen in München und Stuttgart, in Hamburg und Berlin bietet ehrenamtliches Fachpersonal allgemeinmedizinische Versorgung an für Menschen, die keine Krankenversicherung haben. Für Kinder, Frauen und Menschen mit psychischen Beschwerden gibt es eigene Sprechstunden.
Bei Bedarf überweisen wir an Fachärzte und an Beratungsstellen und unterstützen beim (Wieder-)Einstieg in das reguläre Gesundheitssystem. Auf politischer Ebene setzt sich Ärzte der Welt dafür ein, dass alle Menschen ihr Recht auf einen Zugang zur Gesundheitsversorgung verwirklichen können.
Burkhard Schneider*
Burkhard Schneider hatte einen gut bezahlten Job in der IT-Branche. Nach einem schweren Schicksalsschlag geriet er in finanzielle Schwierigkeiten und konnte sich seine private Krankenversicherung nicht mehr leisten. Es sammelten sich hohe Schulden an und Herr Schneider hat heute nur noch Anspruch auf eingeschränkte Leistungen. Das Insulin, das er als Diabetiker dringend braucht, kann er sich aus eigenen Mitteln nicht leisten. In der open.med-Praxis von Ärzte der Welt bekommt er es kostenlos.
Ich bin zum ersten Mal bei Ärzte der Welt aufgeschlagen, da hatte ich eine Lungenentzündung. Ohne die open.med-Praxis wäre ich nicht mehr am Leben. Eine der schlimmsten Krankheiten, die man in meiner Situation haben kann, ist die Depression.
*Name geändert
Erika Brunner*
Mit Anfang 50 verlor Erika Brunner ihre Arbeit. Ihr Antrag auf Arbeitslosengeld II wurde abgelehnt, weil sie bei ihrem Lebensgefährten wohnte und die beiden als Bedarfsgemeinschaft galten. Ihre Krankenversicherung musste sie jedoch selbst finanzieren. Ohne eigenes Einkommen konnte sie die Beiträge nicht bezahlen und hatte nach einigen Jahren 12.000 Euro Schulden bei der Versicherung. Da sie unter starkem Husten und häufig auftretender Atemnot litt, suchte sie 2019 die Sprechstunde von open.med auf, wo die Atemwegserkrankung COPD diagnostiziert und behandelt wurde. Außerdem konnten mit der Hilfe von open.med die Beitragsschulden auf rund 3.000 Euro reduziert werden.
Als im Briefkasten meine Versichertenkarte lag, war ich so glücklich.
*Name geändert
Ana Babic*
Ana Babić war während des Jugoslawienkrieges nach Deutschland geflohen. Aus Angst, abgeschoben zu werden, hatte sie nie einen Aufenthaltstitel beantragt. Seit über 30 Jahren lebt die 80-Jährige nun ohne Papiere. 2014 musste Ana ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo mehrere chronische Erkrankungen festgestellt wurden. Den Krankenhausaufenthalt bezahlte eine Freundin, die Versorgung ihrer chronischen Krankheiten übernahm open.med München. Der Klinikaufenthalt war Anas erster Arztbesuch in Deutschland.
Ich habe keine Papiere, ich habe keinen gültigen Aufenthalt hier und kann mich nirgendwo sehen lassen.
*Name geändert
Alexandra Ba*
Alexandra Ba hat weibliche Genitalbeschneidung und Zwangsverheiratung erleben müssen. Sie floh aus ihrem Heimatland, um ihre kleine Tochter davor zu schützen. Aufgrund von starken Unterleibsschmerzen und großer psychischer Belastung kam sie in die Berliner Anlaufstelle von Ärzte der Welt und Medizin Hilft e.V. Bei open.med führte eine Psychotherapeutin eine Krisenintervention durch. Zudem wurden sie und ihre Tochter durch das open.med-Team an ein Kirchenasyl vermittelt und an ein Projekt überwiesen, das Überlebenden von Genitalverstümmelung Behandlung und regenerative Operationen anbietet.Die Medikamente und Gespräche haben mir sehr geholfen. Ich konnte endlich wieder nachts schlafen.
*Name geändert
Peter K.
„Ich bin Musiker und dieser Beruf lebt von der Jugend. Ich bin 65. Wer will denn so einen alten Deppen noch auf der Bühne sehen? Mein Geschäft, das ich neben der Musik betrieben habe, ist bankrott gegangen, und es hat sich eine Schuldenlast von über 100.000 Euro angehäuft. In Deutschland muss jeder Bürger eine Krankenversicherung haben. Da soll mir mal einer sagen, wie ich das machen soll, bei einem geschätzten Beitrag von 800 Euro. Ich musste mich zweimal einer lebensbedrohlichen Operation unterziehen. Keiner hat gewusst, dass ich eine Niereninsuffizienz habe. Auch Zucker ist erst hier in der Anlaufstelle festgestellt worden."Ich habe im Internet verzweifelt nach einem Ort gesucht, wo ich ärztliche Hilfe bekommen kann. So bin ich auf Ärzte der Welt gekommen. Ohne sie wäre ich sicher schon 5, 6 Jahre tot. Sie haben mir das Leben gerettet.
Fusko, 36 Jahre, aus Stuttgart
„Vor ein paar Jahren habe ich Mist gebaut und mir den Fuß und den Knöchel verletzt. Als ich zu MedMobil gegangen bin, haben die sich das angeschaut und gesagt, ich müsse sofort ins Krankenhaus. Zwei, drei Tage später wäre das Bein weggewesen."
Regine R.
Regine R. litt während ihrer Schwangerschaft unter einer Psychose, die sie völlig aus der Bahn warf.
Ich war instabil und antriebslos und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Meine Energie war total am Boden. Da war einfach gar nichts mehr.
Frau R. ist nicht krankenversichert. Zum Glück fand sie den Weg zu Ärzte der Welt. Dort wurde sie untersucht und erfolgreich behandelt. Inzwischen geht es ihr wieder gut, die Beziehung zu ihren Kindern ist stabil.