Dutzende Menschen, darunter zahlreiche Zivilisten, sind in den vergangenen Wochen bei Luftangriffen und der Explosion einer Autobombe in den syrischen Provinzen Idlib und Hama sowie der Region Ost-Ghouta getötet worden. Auffällig häufig bombardiert wurden Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen. Die Angreifer handeln offenbar im vollen Bewusstsein, dass der Tod von Ärztinnen, Ärzten und Pflegern viele weitere Menschenleben kostet. Das Leiden der Patienten, die ohnehin schon extremer körperlicher und seelischer Belastung ausgesetzt sind, wird zusätzlich verschlimmert.
Mehr als zehn medizinische Einrichtungen waren direkt von Kämpfen betroffen
Auch vor Kindern und werdenden Müttern machen die Kämpfe nicht Halt. Wie unsere Partnerorganisation UOSSM berichtet hat, wurde am 3. Januar eine Entbindungs- und Kinderklinik in der Stadt Maarat al-Numan bei einem Luftangriff getroffen. Ein Patient kam dabei ums Leben, viele weitere Menschen wurden verletzt, darunter der einzige Kinderarzt der Klinik. Das schwer beschädigte Hospital, die einzige Geburtsklinik für rund eine halbe Millionen Menschen, musste evakuiert und geschlossen werden. Einige Tage vorher war in Maarat al-Numan ein Gesundheitszentrum durch eine Fassbombe zerstört worden. Eine Frau wurde dabei getötet und drei Kinder verletzt. In der Region Ost-Ghouta starben drei Sanitäter, in Homs kam eine Krankenpflegerin ums Leben. Insgesamt waren mehr als zehn medizinische Einrichtungen direkt von den Kämpfen betroffen.
Die Vereinten Nationen haben sich angesichts dieser Angriffswelle besorgt gezeigt. Doch die internationale Gemeinschaft muss mehr tun, um den massiven Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht ein Ende zu bereiten. Ärzte der Welt setzt sich dafür mit der Kampagne #Targetsoftheworld ein. Unterschreiben Sie hier unsere Petition. Denn Zivilisten sind keine Zielscheibe!
Pressemitteilung in englischer Sprache:
MDM_CONDEMNS THE BOMBING OF HEALTHCARE FACILITIES.pdf
Ärzte der Welt ist im Irak aktiv betreibt in der Region Idlib mehrere Krankenhäuser. Ein Teil des Programms wird vom Auswärtigen Amt finanziert.