Was hat Sie 2019 beschäftigt?
Das Jahr war vor allem dadurch geprägt, dass wir den Rückzug aus den sechs Gesundheitszentren vorbereitet haben, die Ärzte der Welt in der Hauptstadt Bangui unterstützt hat. Dieses Projekt endet im Juni 2020.
Parallel dazu haben wir das Folgeprojekt vorbereitet. Wir beabsichtigen ein Krankenhaus in der Stadt Bouca zu unterstützen und auch eine mobile Klinik einzurichten. Damit wollen wir unsere Hilfe in einer dicht besiedelten Gegend anbieten, in der viele Vertriebene leben, die von der Gewalt rivalisierender Milizen betroffen sind. Dort gibt es sonst kaum eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung.
Wie genau hat Ärzte der Welt die Gesundheitszentren in Bangui unterstützt?
Ärzte der Welt hat sie in den Bereichen Basisgesundheit sowie sexuelle Gesundheit, Schwangerschaft und Geburt unterstützt. Betroffene von geschlechtsbezogener Gewalt können dort neben medizinischer auch psychologische und juristische Hilfe bekommen. Auch alle anderen Patient*innen können psychosoziale Unterstützung in Anspruch nehmen.
Die Angebote werden von lokalen Partnerorganisationen durchgeführt. Das Ärzte der Welt-Team besucht regelmäßig die Gesundheitszentren, um die Mitarbeitenden anzuleiten und weiterzubilden. Alle drei Monate führen wir in Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden Monitoringbesuche durch, um die Qualität der angebotenen Leistungen zu überprüfen.
Es war sehr wichtig, die lokalen Gesundheitsbehörden von Anfang an miteinzubeziehen, da die Aktivitäten nach unserem Ausstieg eigenständig und möglichst in gleicher Qualität weitergeführt werden sollen. Daneben hat Ärzte der Welt die Gesundheitszentren mit sämtlichen Medikamenten und Materialien ausgestattet, die zur Versorgung der Patient*innen notwendig sind.
Was hat das vergangene Jahr sonst noch ausgezeichnet?
Von November 2019 bis Ende Januar 2020 haben wir im Schnellverfahren ein Projekt umgesetzt, um Betroffenen von Überflutungen in Bangui beizustehen. Gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden und anderen NGOs haben wir sechs Orte identifiziert, in denen der Bedarf an medizinischer Hilfe besonders groß war. Dort haben wir in provisorischen Zeltkliniken Dienstleistungen zu Basisgesundheit, Frauengesundheit und psychosoziale Hilfe angeboten. Daneben haben wir zu medizinischen Themen informiert – zum Beispiel darüber, wie man verhindern kann, dass sich durch verunreinigtes Wasser Krankheiten ausbreiten.
Viele Menschen haben durch die Flut alles verloren. Umso wichtiger war es, eine medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Das Projekt wird durch das Auswärtige Amt untersützt. Dennoch sind wir auf zusätzliche Spenden angewiesen. Danke für Ihre Hilfe.