sind 2020 auf humanitäre medizinische Hilfe angewiesen
Zentralafrika
Zentralafrika
der Kinder erleben ihren 5. Geburtstag nicht
im Jahr 2020
Brutale Gewalt gegen Zivilisten, Plünderungen, Brandschatzungen und Massenvertreibungen - jahrelange gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen der Séleka, einer ehemaligen Rebellenkoalition, und lokalen Milizen haben in dem Land und bei der Bevölkerung tiefe Spuren hinterlassen.
Sowohl in den Städten als auch auf dem Land hat sich die Armut verschlimmert, 2019 ist das Land im Entwicklungsindex der Vereinten Nationen auf den vorletzten Platz zurückgefallen.
Hunderttausende Menschen sind in Todesangst aus ihren Dörfern geflohen und leben unter dramatischen hygienischen Bedingungen in improvisierten Flüchtlingscamps.
Schon vor dem Bürgerkrieg fehlten in der Zentralafrikanischen Republik grundlegende Infrastrukturen. Hinzu kommen noch die Konflikte in den Nachbarländern Demokratische Republik Kongo, Sudan und Südsudan und die dadurch verursachten Flüchtlingsbewegungen. Das staatliche Gesundheitssystem ist mit der Situation vollkommen überfordert.
Auch die Gesundheitslage im Land bleibt höchst beunruhigend: Im Jahr 2020 werden in den 79 Unterpräfekturen etwa 2.196.000 Menschen humanitäre medizinische Hilfe brauchen, davon sind 380.000 Kinder unter 5 Jahren, 88.000 schwangere und etwa 66.800 stillende Frauen. Schätzungen zufolge haben 1.574.000 Menschen akuten Bedarf an medizinischer Versorgung. Das Land wird auch vom Ausbruch von neun Epidemien bedroht (Cholera, Meningitis, Masern/Keuchhusten/Tetanus, Tollwut, Affenpocken, Malaria, Ebola) und seit März 2020 werden in der ZAR Covid-19-Infektionen gemeldet.
News
Gewalt, Plünderungen, Massenvertreibungen – der Bürgerkrieg hat die Zentralafrikanische Republik ins Elend gestürzt. Über eine Million Menschen sind auf der Flucht, über zweieinhalb Millionen auf Nothilfe angewiesen. Neben Epidemien wie Cholera oder Masern grassiert seit März 2020 auch Covid-19.
Wir gehen dahin, wo sonst keine internationale medizinische Organisation ist: Um die Menschen im schwer zugänglichen zentralafrikanischen Bouca zu versorgen, hat Ärzte der Welt ein neues Projekt gestartet. Dabei stellt sich das Ärzte der Welt-Team in dem krisengeplagten Land viele Herausforderungen. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende.
Das Coronavirus hat auch die Zentralafrikanische Republik erreicht. Die Regierung hat zwar reagiert und nötige Maßnahmen verhängt. Dennoch: Das ohnehin schlecht funktionierende Gesundheitssystem ist für eine Pandemie nicht gerüstet.
Besonders in instabilen Regionen hängt der Erfolg eines humanitären Hilfsprojekts nicht zuletzt von funktionierenden Abläufen und guter Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden ab. Ein Gespräch mit der Ärzte der Welt-Koordinatorin in der Zentralafrikanischen Republik, Caroline Chavaillaz Wandeler.
Extreme Regenfälle haben in der Zentralafrikanischen Republik zu Überschwemmungen geführt. Ärzte der Welt reagiert schnell auf den Notfall und leistet Betroffenen medizinische Hilfe.
Unsere Hilfe
KRISENOPFER
Verbesserung der Gesundheitsversorgung
Von 2013 bis 2020 haben wir in der Hauptstadt Bangui in fünf Gesundheitszentren und in einem Krankenhaus kostenfreie basismedizinische und gynäkologische Programme angeboten. Wir haben Menschen mit Mangelernährung behandelt, Kinder geimpft, die Stationen mit Medikamenten versorgt und sichergestellt, dass lebensbedrohliche Notfälle in entsprechende medizinische Einrichtungen gebracht werden.
2020 hat Ärzte der Welt im 320 km nördlich gelegenen Bouca ein neues Projekt gestartet. In dieser Region halten sich besonders viele Vertriebene auf, der humanitäre Bedarf ist enorm und bisher war dort kein anderer medizinischer Akteur tätig.
Im Krankenhaus von Bouca unterstützen unsere Teams die Entbindungsstation, Pädiatrie und die Intensivstation für therapeutische Ernährung (UNTI), kleinere chirurgische Eingriffe wie Kaiserschnitte und Leistenbrüche, das Labor, die ambulante Sprechstunde und die Apotheke.
Ein Team von Ärzte der Welt-Supervisoren wird das Personal im Krankenhaus täglich begleiten, Trainingsbedarf identifizieren sowie Schulungen zum Aufbau von Kapazitäten organisieren. Sie sollen die verschiedenen Aktivitäten zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Versorgung unterstützen und begleiten.
Zusätzlich entsendet Ärzte der Welt, so es die Sicherheitslage erlaubt, jede Woche ein mobiles Team mit der Ärzte der Welt-Ambulanz zu fünf Standorten, wo sich auch die Mehrheit der Binnenflüchtlinge in der Region befindet.
Dieses Programm wird vom Auswärtigen Amt mitfinanziert.