Menschen im Tschadbecken sind wegen der Angriffe der Boko Haram geflohen.
Nigeria
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Menschen in Nigeria sind Vertriebene im eigenen Land
der Bevölkerung ist unterernährt.
Seit Jahren terrorisieren radikalislamistische Gruppierungen wie Boko Haram die Menschen in Nigeria. Sie sind für die Vertreibung von mehr als zwei Millionen Menschen im bevölkerungsreichsten Land Afrikas verantwortlich. Besonders stark betroffenen sind der Nordosten des Landes und die Grenzregion des Tschads.
Über 2 Millionen Menschen sind auf der Flucht
Die fortwährende Bedrohung hat in Nigeria eine enorme humanitäre Katastrophe ausgelöst. Zwei Millionen Menschen mussten fliehen, über die Hälfte davon Frauen und Kinder. Oft haben die Gemeinden, die die Vertriebenen aufnehmen, jedoch keine ausreichenden Kapazitäten, um sie zu versorgen.
Die Fälle von Mangelernährung haben sich im Nordosten des Landes vervielfacht, knapp 12 Prozent der Bevölkerung ist unterernährt. Es gibt kaum Zugang zu medizinischer Versorgung, die noch funktionsfähigen Gesundheitseinrichtungen sind unterbesetzt, da auch zahlreiche Mitarbeiter*innen fliehen mussten.
News
Seit 2016 ist Ärzte der Welt im Bundesstaat Borno im Nordosten Nigerias im Einsatz. Für Hunderttausende Menschen haben wir die medizinische Versorgung gesichert. Ärzte der Welt kann nun Schritt für Schritt die erfolgreich aufgebauten Strukturen an lokale Partner übergeben.
Am 17. November wurde eine humanitäre Mitarbeiterin von Ärzte der Welt in Damboa im Bundesstaat Borno im Nordosten Nigerias getötet. Das gesamte Team von Ärzte der Welt ist in tiefer Trauer und voller Mitgefühl für die Familie der verstorbenen Kollegin.
Weihnachtsbrief von François De Keersmaeker, Direktor Ärzte der Welt
Das bevölkerungsreichste Land Afrikas kämpft mit mehreren Katastrophen: Dürre und Hitze haben zu Nahrungsmittelknappheit geführt und Gewalt durch militante Gruppen hat Tausende Menschen zur Flucht gezwungen. Nun ist auch noch die Cholera erneut ausgebrochen. Ärzte der Welt hilft im Bundesstaat Borno durch medizinische Sofortmaßnahmen.
Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende.
Seit Jahren terrorisiert die Miliz Boko Haram Nigeria. Besonders dramatisch ist die Situation im Nordosten. Über fünf Millionen Menschen sind dort medizinisch unterversorgt. Bewaffnete Gruppen greifen in dieser Region auch die Bevölkerung und humanitäre Helfer*innen an. Und die Covid-19- Pandemie verschärft die Krise dramatisch: Durch Grenzschließungen sind Lieferketten unterbrochen, Hilfsgüter erreichen die Menschen nur sporadisch.
Unsere Hilfe
Ärzte der Welt ist seit Ende 2016 im Nordosten Nigerias im Einsatz, um Frauen und Kinder medizinisch zu versorgen. Weil ein Großteil der durch den Terror Vertriebenen in den Nordosten des Landes flieht und die Flüchtlingscamps im Bundesstaat Borno völlig überfüllt sind, hat Ärzte der Welt hat seine Aktivitäten in der Region ausgeweitet. In sieben Gesundheitszentren in den Städten Maiduguri und Damboa leisten die Teams medizinische Basisversorgung, sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung sowie psychosoziale Unterstützung. Ein weiteres Ziel besteht darin, Unterernährung zu bekämpfen.
2019 wurden in den von Ärzte der Welt unterstützen Gesundheitszentren
- 67.800 medizinische Konsultationen durchgeführt
- 19.300 Personen mit Informationsveranstaltungen zu medizinischen Themen erreicht
- 36.000 Teilnehmer*innen psychosoziale Sitzungen ermöglicht
- 172 Betroffene wegen geschlechtsspezifischer Gewalt behandelt
- Ein Cholera-Notfallplan implementiert
Dieses Programm wird vom Auswärtigen Amt mitfinanziert.