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Auf Haiti werden Hygieneartikel und Medikamenten an Patientinnen ausgegeben. Foto: Ärzte der Welt

Notsituation in Haiti – Einsatz gegen die Cholera

 

Die Folgen des Hurricans Matthew in Haiti sind gravierend: Knapp 1,5 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Viele Familien haben alles verloren: Ihre Häuser und ihre Lebensgrundlage. Ärzte der Welt versorgt Verletzte und kämpft gegen eine Ausweitung der Cholera.

Die Situation ist besorgniserregend. Viele verwüstete Gebiete sind nach wie vor nicht zugänglich und die Kommunikation ist unterbrochen. Tausende Menschen leben in Notunterkünften und haben weder ausreichend Lebensmittel noch sauberes Trinkwasser. Die Sorge besteht, dass sich die Cholera durch die Überschwemmungen und kontaminiertes Trinkwasser weiter ausbreitet: Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden mindestens 200 Verdachtsfälle registriert. Aus dem Bezirk Anse-d'Hainault wurden bereits Todesfälle durch Choleraerkrankungen gemeldet. Ärzte der Welt schätzt, dass 50.000 Menschen bis Jahresende von der Krankheit betroffen sein könnten, erste Todesfälle wurden im Süden Haitis gemeldet.

Mehrere Teams von Ärzte der Welt im Süden Haitis im Einsatz

Ärzte der Welt organisiert unter Hochdruck die Hilfsmaßnahmen. Vergangene Woche konnten Cholera-Behandlungssets für 1.300 Patienten, Erste-Hilfe-Sets für 10.000 Menschen und Impfeinheiten gegen die Cholera teilweise mit Booten in die Gebiete Anse d'Hainault, Ire und Carrefour Charles gebracht werden. Die Versorgung der Menschen läuft auf Hochtouren.

Durch den Hurrikan wurden viele Außentoiletten und sogar Friedhöfe überschwemmt, das Wasser ist vielerorts mit Cholerabakterien kontaminiert. Cholera führt zu Durchfall und starker Dehydrierung des Körpers und kann zum Tod führen. Ärzte der Welt ist vor Ort, um so viele Menschen wie möglich zu erreichen und Betroffene zu behandeln.