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Humanitäre Hilfe weiterhin notwendig

 

Mangelnde Hygiene, überfüllte Notunterkünfte und ständige Ernährungsunsicherheit - zwei Jahre nach den verheerenden Erdbeben im Februar 2023 steht die türkische Region Hatay immer noch vor großen humanitären Herausforderungen. Unsere Teams sind weiterhin vor Ort.

Am 6. Februar 2023 wurde die türkisch-syrische Grenzregion von einem schweren Erdbeben getroffen. Seitdem hat sich die Situation zahlreicher Menschen kontinuierlich verschlechtert.

Ärzte der Welt ist seit über zehn Jahren in der Region aktiv und hat der Bevölkerung bereits ab dem ersten Tag nach der Katastrophe geholfen.

In den letzten zwei Jahren haben die Teams von Ärzte der Welt in Hatay viel geleistet. Sie haben unter anderem

  • 32.208 medizinische Untersuchungen durchgeführt, um akute und chronische Krankheiten zu behandeln,
  • 17.815 Veranstaltungen zur Gesundheitserziehung und -aufklärung organisiert, um gesündere Verhaltensweisen zu fördern und Krankheiten vorzubeugen,
  • 13.500 Personen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit behandelt und beraten, um so den Zugang zu medizinischer Versorgung von Müttern, Familienplanung und das entsprechende Wissen zu gewährleisten,
  • 14.549 Menschen im Bereich psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung betreut, um Einzelpersonen und Familien bei der Bewältigung der psychischen Folgen der Katastrophe zu helfen,
  • 47.811 Begünstigte durch Gesundheits- und soziale Hilfsdienste erreicht und gefährdeten Personen geschützte Räume zu Verfügung gestellt,
  • Hygienekits an tausende Menschen verteilt, um eine Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden.
Aktuelle Notsituation

Doch zwei Jahre reichen nicht, um Häuser, Straßen, Strom- und Wasserversorgung oder das Gesundheitssystem einer ganzen Region wieder aufzubauen. Hilfsmaßnahmen sind weiterhin dringend nötig: 

Derzeit leben schätzungsweise 800.000 Kinder, Frauen und Männerin provisorischen Siedlungen. Sie benötigen sauberes Wasser, sanitäre Einrichtungen, Nahrung sowie medizinische und psychosoziale Betreuung.

Die Erdbeben haben große Teile der Infrastruktur schwer beschädigt. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen ist nach wie vor eingeschränkt, chronisch Kranke erhalten nicht die notwendige medizinische Versorgung. Zusätzlich fehlt in Hatay ein funktionierendes Abfallsystem, was die hygienische und gesundheitliche Situation für die Bewohner*innen weiter verschärft. Diese prekären Bedingungen begünstigen die Ausbreitung von Infektionskrankheiten und stellen eine ernsthafte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar. 

Die psychischen Auswirkungen des Erdbebens sind zudem gravierend. Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und Angstzustände nehmen zu. Diese Entwicklungen sind auch auf die schlechten Lebensbedingungen zurückzuführen.

Ihre Unterstützung ist wichtig, damit wir nach Katastrophen wie in der Türkei den Menschen zur Seite stehen können. Bitte helfen Sie mit einer ► Spende!

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Frauen und Mädchen ohne Schutz und medizinische Versorgung

Besonders betroffen sind Frauen und Mädchen, die durch den Zusammenbruch des Gesundheitssystems zusätzlich benachteiligt werden. Sie haben nur in seltensten Fällen die Möglichkeit, zur Frauenärztin zu gehen. Wichtige medizinische Dienstleistungen zu Verhütung, Schwangerschaftsvor- und nachsorge und eine Betreuung nach der Geburt können für die Frauen und ihre Neugeborenen schwerwiegende Folgen wie Komplikationen während der Geburt oder der Entbindung haben.

Frauen in der Region haben keinen ausreichenden Zugang zu Menstruationsprodukten. Zudem sind sie häufig sexualisierter Gewalt ausgesetzt, insbesondere wenn sie die wenigen sanitären Einrichtungen in den Notunterkünften nutzen müssen. Sexuell übertragbare Infektionen nehmen zu und sind mittlerweile die zweithäufigste Todesursache in Hatay. 

AUFRUF AN ALLE AKTEURE

Ärzte der Welt setzt sich dafür ein, dass lebenswichtige Faktoren wie körperliche und psychische Gesundheit, Hygiene und Ernährung sichergestellt werden können. Deshalb werden auch alle in der Region tätigen Akteure zu gemeinsamen Maßnahmen aufgerufen:

Um die hygienischen Bedingungen zu verbessern, ist der Aufbau eines funktionierenden Abfallsystems unerlässlich. Ebenso wichtig ist die Aufklärung über Hygienemaßnahmen sowie die regelmäßige Verteilung von Hygieneprodukten.

Für die sexuelle und reproduktive Gesundheit sind mobile Einsätze zur Schwangerschaftsvorsorge notwendig. Zudem muss ein kontinuierlicher Zugang zu Menstruationshygiene- und Reproduktionsgesundheitsprodukten gewährleistet und umfassend über Menstruationshygiene informiert werden.

Die Ernährungssicherheit kann durch die Etablierung von Notfall-Ernährungsprogrammen für schwangere Frauen und Kinder gesteigert werden. Darüber hinaus sollten die Lebensmittelversorgung in den Camps verbessert und Nahrungsergänzungsmittel sowie essenzielle Vitamine bereitgestellt werden.

Zur Förderung der psychosozialen Unterstützung müssen zugängliche psychosoziale Unterstützungsdienste eingerichtet und sichere Räume für Gemeinschaftsaktivitäten geschaffen werden.

Gemeinsame Verantwortung

Das Wohlergehen und die Zukunft der Menschen in Hatay hängen von der gemeinsamen Verantwortung aller Akteure ab, um die Region strukturiert und nachhaltig wiederaufzubauen. Um die Lebensbedingungen der betroffenen Bevölkerung langfristig zu verbessern, ist es notwendig, sowohl die körperliche Gesundheit als auch die Menschenwürde in den Mittelpunkt zu stellen.

 

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