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Stellungnahme zu Vorwürfen gegen NGOs

 

In den vergangenen Monaten sind schwerwiegende Vorwürfe gegen mehrere Mitarbeiter von Hilfsorganisationen ans Licht gekommen. Es ist von Machtmissbrauch und inakzeptablem sexuellen Verhalten die Rede. Gerade im Kontext der humanitären Hilfe, die für den Schutz der Vulnerabelsten eintreten sollte, sind solche Vorfälle zutiefst schockierend. Sie werfen ein schlechtes Licht auf die Arbeit aller internationalen Hilfsorganisationen und erschüttern das Vertrauen in sie. Deshalb möchten wir uns hier zu dem Thema äußern.

 

Ärzte der Welt hat stets jede Form von Ausbeutung, Machtmissbrauch und sexueller Belästigung strengstens verurteilt und praktiziert dazu eine Null-Toleranz-Politik. Dies gilt insbesondere auch für versprochene oder tatsächlich erbrachte Leistungen im Austausch gegen sexuelle Gefälligkeiten. Jede/-r unserer Mitarbeiter/-innen ist verpflichtet, sich an einen entsprechenden Verhaltenskodex zu halten, den wir 2011 für unser gesamtes weltweites Netzwerk eingeführt haben. Auch bei der Auswahl der Mitarbeiter, die wir ins Feld schicken, gehen wir äußerst sorgsam vor und verlangen im Einstellungsverfahren routinemäßig Referenzen.

Sollte es trotzdem zu Regelverstößen kommen, gibt es ein klares, einheitliches Prozedere – ​angefangen von der Überprüfung des jeweiligen Falls bis zu entsprechenden Sanktionen. Informationen über mögliches Fehlverhalten können auch an eine speziell für diesen Zweck eingerichtete Emailadresse gesandt werden und werden absolut vertraulich behandelt. Jedem Hinweis wird sofort nachgegangen.

Jenseits von Anschuldigungen gegen einzelne Organisationen sollten diese Vorfälle Anlass sein für eine verstärkte Wachsamkeit und eine schonungslose Aufklärung bei allen Akteuren.

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen!

 

 

François de Keersmaeker, Direktor von Ärzte der Welt Deutschland

 

François de Keersmaeker,
Direktor von Ärzte der Welt Deutschland