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Medizinische Basisversorgung im Südsudan. Foto: Bruno Abarca

Südsudan

7,7
Millionen

Menschen leiden unter Nahrungsmittelknappheit

101
von 1.000 Kindern

sterben vor ihrem 5. Lebensjahr

80
Prozent

der Geflüchteten sind Frauen und Kinder

 

Die Situation

Die Republik Südsudan rief am 9. Juli 2011 ihre Unabhängigkeit vom Sudan aus, kurz danach entbrannte ein Bürgerkrieg, der zu massiven Vertreibungen führte. Seit Mitte April 2023 kämpfen im Sudan rivalisierende Fraktionen des herrschenden Militärs des Landes gegeneinander; die Sudanesischen Streitkräfte (SAF) und die Rapid Support Forces (RSF). Millionen Menschen sind deshalb in den Südsudan geflohen.

Doch das Land befindet sich in einer schweren humanitären Krise.

Wie die Hilfsmission der Vereinten Nationen in der Republik Südsudan (UNMISS) dokumentiert, nimmt die Gewalt gegen die Zivielbevölkerung immer größere Züge an. Dazu gehören willkürliche Tötungen, Entführungen, sexuelle Gewalt vor allem gegen Frauen, Folter, Misshandlungen, Zwangsrekrutierungen durch das Militär sowie Plünderungen und Zerstörung von Zivileigentum.

Außerdem ist der Südsudan eines der weltweit am stärksten von Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen betroffenen Länder.

 

In Anbetracht der humanitären Krise, der schwachen öffentlichen Gesundheitsdienste und der fehlenden finanziellen Mittel weist das Land einige der schlechtesten Gesundheitsindikatoren der Welt auf:

  • hohe Säuglingssterblichkeit sowie gravierende Unterernährung bei Kindern
  • eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten der Welt (789 Todesfälle pro 100.000 Lebendgeburten)
  • weniger als die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen sind betriebsfähig. Vier von fünf Gesundheitszentren werden von Nichtregierungsorganisationen betrieben und sind von der Verfügbarkeit humanitärer Gelder abhängig.
  • Epidemien wie Cholera, Malaria, Masern, Meningitis oder hämorrhagisches Fieber grassieren

 

Ein Fokus von Ärzte der Welt liegt auf der Mutter-Kind-Gesundheit Foto: Bruno Abarca
Ein Fokus von Ärzte der Welt liegt auf der Mutter-Kind-Gesundheit Foto: Bruno Abarca

News

Arzt in einem Krankenhaus im Südsudan. Foto: Bruno Abarca
27.05.2020

Das sowieso schon instabile Gesundheitssystem im Südsudan kämpft nun auch noch gegen die Corona-Pandemie. Ärzte der Welt ist vor Ort tätig und hat seine Projekte für die Eindämmung des Virus entsprechend erweitert.

Ein Schwerpunkt von Ärzte der Welt liegt auf Angeboten zur Mutter-Kind-Gesundheit. Foto: Bruno Abarca
12.08.2019

Nur ein funktionierendes Krankenhaus gibt es im südsudanesischen Bundesstaat Jonglei − auf einem Gebiet eineinhalbmal so groß wie Österreich. Das Gesundheitssystem in dem Krisenland ist in einem desaströsen Zustand. Ärzte der Welt unterstützt 28 Kliniken im ganzen Bundesstaat und leistet in entlegenen Gemeinden medizinische Versorgung für Mütter und Kinder.

Im Südsudan bietet Ärzte der Welt Müttern und Kinder medizinische Hilfe. Foto: Bruno Abarca
14.12.2017

Seit mehr als 4 Jahren wütet im Südsudan ein Bürgerkrieg – mit gravierenden Folgen für die Bevölkerung: Sieben Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Im Bezirk Bor im Zentrum des Landes unterstützen Ärzte der Welt die medizinische Versorgung der Menschen.

Unsere Hilfe

Ärzte der Welt ist im Bundesstaat Jonglei aktiv, welcher nicht nur am stärksten von bewaffneten Konflikten, sondern auch von Überschwemmungen betroffen ist. Dort haben die Teams mehrere Maßnahmen im Krankenhaus der Provinzhauptstadt Bor durchgeführt, um die Mütter- und Säuglingssterblichkeit zu senken und die Ernährungs- und Reproduktionsgesundheit zu verbessern. 2019 hat Ärzte der Welt seine Unterstützung durch neue Projekte in den Distrikten Duk und Twic East erweitert. Die Aktivitäten sind darauf ausgerichtet, das geschwächte öffentliche Gesundheitssystem zu stärken und neue Dienste für psychische Gesundheit und psychosoziale Betreuung einzurichten.

In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und den lokalen Organisationen unterstützt Ärzte der Welt im staatlichen Krankenhaus von Bor und in drei weiteren Gesundheitseinrichtungen die Verfügbarkeit und die Ausbildung von Gesundheitspersonal sowie die Versorgung mit wichtigen Medikamenten und medizinischem Material. Außerdem hilft Ärzte der Welt dabei, die Gesundheitsversorgung von besonders schutzbedürftigen Personen an abgelegenen und schwer zugänglichen Orten durch mobile medizinische Einheiten aufrechtzuerhalten.

 

     

    Wie wir helfen

    • Bereitstellung basismedizinischer Gesundheitsdienste in den Distrikten Dux, Twic East und Bor

    • Bereitstellen von Fachpersonal, Material und technischer Hilfe

    • Sanierung von Gesundheitszentren

    • Zusammenarbeit bei der Behandlung schwerer akuter Unterernährung und daraus resultierender Komplikationen bei Babys und Kindern

    • Impfungen für Mütter und ihre Kinder

    • Maßnahmen in der Geburtshilfe und Prävention von Neugeboreneninfektionen

    • Behandlung von Kranken und Menschen, die bei Angriffen oder auf der Flucht verletzt wurden.

     

    Wem wir beistehen

    • Kinder unter 5 Jahren
      Die Hauptursachen für die Sterblichkeit unter fünf Jahren sind Frühgeburten mit Komplikationen, Lungenentzündung, Geburtsasphyxie, Durchfall und Malaria. Die Sterberate von Kindern unter fünf liegt bei fast 10 %. Mehr als die Hälfte dieser Todesfälle könnte durch einfache und erschwingliche Interventionen verhindert oder behandelt werden.

    • Frauen im gebärfähigen Alter
      Die zweithäufigste Todesursache für Frauen im Südsudan ist der Tod bei der Geburt oder im Wochenbett.
      Generell leiden Frauen besonders unter dem mangelnden Zugang zu Gesundheitsinformationen und -dienstleistungen unter der wirtschaftlichen Instabilität und den ungleichen Machtverhältnissen.

    • Überlebende sexueller Gewalt 
      Mädchen und Frauen sind weitaus gefährdeter als Jungen, sexuellen Missbrauch und geschlechtsspezifische Gewalt zu erleiden. Seit dem Beginn des Bürgerkriegs sind Frauen noch häufiger sexuelle Gewalt, sexuelle Sklaverei und Zwangsheirat ausgesetzt.

    • Menschen auf der Flucht
      Krieg und Hunger sind die Hauptgründe für die massiven Fluchtbewegungen im Südsudan ‑ über die Grenzen hinweg und innerhalb des Landes. Binnenvertriebene sind aufgrund der schlechten Wasser-, Hygiene- und Sanitärbedingungen in Flüchtlingscamps und der mangelnden medizinischen Versorgung Epidemien ausgesetzt.

    • Gewaltopfer
      Als Folge bewaffneter Auseinandersetzungen und von Kriminalität steigt die Zahl der Menschen, die durch Schüsse und andere Waffen lebensbedrohlich verletzt werden.

     

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