Menschen im Tschadbecken sind wegen der Angriffe der Boko Haram geflohen.
Nigeria
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Menschen in Nigeria sind Vertriebene im eigenen Land
der Bevölkerung ist unterernährt.
Seit Jahren terrorisieren radikalislamistische Gruppierungen wie Boko Haram die Menschen in Nigeria. Sie sind für die Vertreibung von mehr als zwei Millionen Menschen im bevölkerungsreichsten Land Afrikas verantwortlich. Besonders stark betroffenen sind der Nordosten des Landes und die Grenzregion des Tschads.
Über 2 Millionen Menschen sind auf der Flucht
Die fortwährende Bedrohung hat in Nigeria eine enorme humanitäre Katastrophe ausgelöst. Zwei Millionen Menschen mussten fliehen, über die Hälfte davon Frauen und Kinder. Oft haben die Gemeinden, die die Vertriebenen aufnehmen, jedoch keine ausreichenden Kapazitäten, um sie zu versorgen.
Die Fälle von Mangelernährung haben sich im Nordosten des Landes vervielfacht, knapp 12 Prozent der Bevölkerung ist unterernährt. Es gibt kaum Zugang zu medizinischer Versorgung, die noch funktionsfähigen Gesundheitseinrichtungen sind unterbesetzt, da auch zahlreiche Mitarbeiter*innen fliehen mussten.
News
Kurz vor den nigerianischen Präsidentschaftswahlen im Februar sind zehntausende Menschen vor dem erneuten Aufflammen der Gewalt im Nordosten des Landes geflohen. Die Flüchtlingscamps im Bundesstaat Borno sind völlig überfüllt. Ärzte der Welt hat seine Aktivitäten in der Region deshalb ausgeweitet und leistet in einem der am stärksten betroffenen Lagern medizinische und psychologische Hilfe.
Nigeria verzeichnet einen dramatischen Anstieg von Choleraerkrankungen - schon jetzt ist der Ausbruch ist einer der schlimmsten seit 2010. Ärzte der Welt spielt eine Schlüsselrolle in der Bekämpfung der Krankheit im Nordosten des Landes: Allein zwischen September bis November konnten 900 Cholera-Erkrankte behandelt werden.
Die anhaltende Bedrohung durch die Terrormiliz Boko Haram verschärft die humanitäre Notlage in Nigeria. Ärzte der Welt hilft in vier Kliniken im Bundesstaat Borno den geflüchteten Menschen und der lokalen Bevölkerung durch medizinische Versorgung und Ernährungsprogramme.
In Nigeria tobt seit 2009 ein bewaffneter Konflikt zwischen der Terrororganisation Boko Haram und den Sicherheitskräften der Regierung. 1,8 Millionen Menschen wurden vertrieben, 8,5 Millionen Menschen sind direkt von dem Kämpfen im Nordosten des Landes betroffen. Ärzte der Welt ist seit 2016 in diesem Gebiet im Einsatz.
Unsere Hilfe
Ärzte der Welt ist seit Ende 2016 im Nordosten Nigerias im Einsatz, um Frauen und Kinder medizinisch zu versorgen. Weil ein Großteil der durch den Terror Vertriebenen in den Nordosten des Landes flieht und die Flüchtlingscamps im Bundesstaat Borno völlig überfüllt sind, hat Ärzte der Welt hat seine Aktivitäten in der Region ausgeweitet. In sieben Gesundheitszentren in den Städten Maiduguri und Damboa leisten die Teams medizinische Basisversorgung, sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung sowie psychosoziale Unterstützung. Ein weiteres Ziel besteht darin, Unterernährung zu bekämpfen.
2019 wurden in den von Ärzte der Welt unterstützen Gesundheitszentren
- 67.800 medizinische Konsultationen durchgeführt
- 19.300 Personen mit Informationsveranstaltungen zu medizinischen Themen erreicht
- 36.000 Teilnehmer*innen psychosoziale Sitzungen ermöglicht
- 172 Betroffene wegen geschlechtsspezifischer Gewalt behandelt
- Ein Cholera-Notfallplan implementiert
Dieses Programm wird vom Auswärtigen Amt mitfinanziert.