Seit 2009 terrorisiert die radikalislamische Boko Haram Nigeria, indem sie Männer, Frauen und Kinder tötet und verschleppt. Besonders stark betroffenen sind der Nordosten des Landes und die Grenzregion zum Tschad. Zwei Millionen Menschen sind innerhalb ihres Landes auf der Flucht, davon sind mehr als die Hälfte Kinder.
Was wir tun
Ärzte der Welt bietet in vier Kliniken in und im Umkreis von Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaats Borno, neben einer medizinischen Basisversorgung auch ein ambulantes Ernährungsprogramm an. Vor allem kleine Kinder werden vorsorglich auf Unterernährung untersucht und bei Bedarf behandelt. In speziellen Schulungen können sich Freiwillige aus den Gemeinden zu Ernährungsthemen weiterbilden lassen.
Im ersten Halbjahr 2018 haben wir
- 47.500 medizinische Behandlungen, davon 7.000 Schwangerschaftsvorsorgen sowie
- 16.000 Behandlungen zur psychischen Gesundheit in Einzel- und Gruppensitzungen durchgeführt
und
- 83.500 Gemeindemitglieder im Bereich Gesundheitserziehung geschult
Millionen Menschen brauchen humanitäre Hilfe
Die Gemeinden, die die Geflüchteten aufnehmen, haben nicht genügend Ressourcen, um alle Menschen adäquat zu versorgen. Große Teile der Infrastruktur sind zerstört, 66 Prozent der Gesundheitseinrichtungen können nicht mehr genutzt werden, Hunderte Brunnen sind verschüttet. Die Lebensbedingungen, die im bevölkerungsreichsten Land Afrikas schon vorher unzureichend waren, verschlechtern sich kontinuierlich.
- 2,6 Millionen Menschen benötigen medizinische oder psychologische Unterstützung
- 1,4 Millionen Menschen sind auf Lebensmittellieferungen angewiesen
- 1,5 Millionen Menschen sind Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt geworden, rund 40.000 Frauen und Mädchen brauchten medizinische Versorgung nach einer Vergewaltigung
- 59 Prozent der vom Konflikt betroffenen Bevölkerung sind Kinder und Jugendliche
Ärzte der Welt plant wegen des enormen Bedarfs, das Projekt weiter auszuweiten. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits.
Das Auswärtige Amt unterstützt dieses Projekt in Nigeria. Dennoch sind wir auf Spenden angewiesen. Auch Sie können helfen!