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Sexuelle und reproduktive Programme für Menschen ohne Zugang zu Gesundheitsversorgung

Kolumbien: Medizinische Hilfe für die Opfer des Drogenkrieges

Kolumbien

52

Jahre bewaffnete Konflikte

200.000

Binnenvertriebene pro Jahr

30%

der Patientinnen und Patienten haben auch psychische Probleme

 

Die Situation

In den abgelegenen ländlichen Gebieten von Nariño, Meta und Guaviare ist die nächste Gesundheitseinrichtung oft stundenlange Fußmärsche oder ebenso lange Flussfahrten entfernt. Unter diesen Bedingungen ist es extrem gefährlich selbst die grundlegendste medizinische Versorgung zu bekommen. Mangelernährung und Erkrankungen aufgrund schlechter Wasserqualität sind in diesen Regionen Kolumbiens häufig.

In Kolumbien geht ein fünf Jahrzehnte alter Bürgerkrieg zu Ende, der mindestens 250.000 Menschenleben forderte, ein Konflikt zwischen staatlichen Streitkräften, rechtsextremen Paramilitärs und den marxistisch-leninistischen FARC und ELNinfo-icon. Die allgegenwärtige Gewalt, die die verschiedenen bewaffneten Gruppen FARC und ELNinfo-icon ausübten, machte die Lage noch schlimmer. Besonders häufig handelte es sich um Gewalt gegen Frauen.

30 Prozent der Patientinnen und Patienten, die wir in unseren mobilen Versorgungseinheiten behandeln, leiden unter psychischen Problemen.

Dazu gehören Angststörungen, Verhaltensauffälligkeiten, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen und auch die Folgen sexueller Gewalt. Der jahrzehntelange bewaffnete Konflikt hatte auch Auswirkungen auf die Zivilgesellschaft: Wo Verschleppungen, Morde, Drohungen und willkürliche Verhaftungen an der Tagesordnung sind, entsteht ein Klima der Angst und des Misstrauens. Dadurch verlangsamt sich die Entwicklung von zivilgesellschaftlichen Strukturen, oder kommt ganz zum Erliegen. Seit den Friedensabkommen der kolumbianischen Regierung mit der FARC (November 2016) und den Friedensgesprächen mit der ELNinfo-icon (seit Feburar 2017) hoffen die Menschen nun auf eine Verbesserung ihrer Situation.

 

 

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Unser Einsatz für Frauen, vor allem Migrantinnen und Sexarbeiterinnen in Kolumbien

Unsere Hilfe

KRISENOPFER

Helfen inmitten des konflikts

Ärzte der Welt erreicht die abgelegenen Gebiete in den vom Konflikt am stärksten betroffenen Regionen mit mobilen Versorgungseinheiten. Wir leisten eine medizinische Grundversorgung mit ärztlichen Untersuchungen und Medikamenten. Einen Schwerpunkt setzten wir auf die Versorgung von Schwangeren, stillenden Müttern und Kleinkindern. Frauen, die ungewollt schwanger geworden sind, beraten wir im Rahmen der geltenden Gesetze. Gewaltopfer oder von Gewalt bedrohte Menschen, vor allem Frauen, bekommen Hilfsangebote. Auf Wunsch vermitteln wir Betroffene auch an andere Einrichtungen oder unterstützen sie langfristig, zum Beispiel wenn sie sich auf rechtlichem Weg wehren wollen.

Um mehr Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen, verteilt Ärzte der Welt Wasserfilter und führt Informationsveranstaltungen in Schulen und Familien durch. Ähnliche Veranstaltungen gibt es auch zum Thema Müll, um die Zusammenhänge zwischen einer gesunden Umwelt und der Verbreitung von Krankheiten zu sensibilisieren.

Wir unterstützen Gemeinden in ihrem Kampf um das Recht auf medizinische Versorgung. Und durch den Friedensvertrag mit der FARC gibt es eine Perspektive, zukünftig mit den Trägern des öffentlichen Gesundheitswesens zu kooperieren.

Wussten Sie schon?

Am 26. September 2016 wurde nach 52 Jahren bewaffneten Konflikts ein Friedensvertrag zwischen der Regierung Kolumbiens und der FARC geschlossen. Auch wenn sich die Situation dadurch deutlich verbessert hat, sind die Folgen der "größten humanitären Katastrophe der westlichen Welt" doch noch deutlich:

250.000 Tote, 40.000 Vermisste und rund sechs Millionen Vertriebene. Es bleibt also viel zu tun. So müssen die ländlichen Gebiete an das staatliche Gesundheitswesen angeschlossen werden und die Guerillas in die Gesellschaft wieder eingegliedert werden.

Mobile Einheiten der Community Health reisen in die entlegensten Gebiete. Foto: Nadia Berg
Mobile Einheiten der Community Health reisen in die entlegensten Gebiete. Foto: Nadia Berg
Rückblick
1987
Ärzte der Welt nimmt Programme mit den einheimischen Apaporis auf
1994
Start eines Programms für Straßenkinder. Ende des Projekts 2000.
1997
Hilfseinsatz in der vom Konflikt betroffenen Region Chocó. Ende 2011.
2003
Ende der Projekte in Zusammenarbeit mit der indigenen Bevölkerung. Humanitäre Hilfe in der vom Konflikt betroffenen Region Meta.
2010
Aufnahme der humanitären Arbeit in der Region Nariño.

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