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Impfkampagne trotz Lieferengpässen und Bombenangriffen
Bereits bei einem Verdacht auf eine Infektion mit Polio sollte eine sofortige Krankenhauseinweisung unter strenger Isolation und striktem Hygienemanagement erfolgen. Das ist in Gaza aktuell unmöglich.
Medizinische Organisationen wie Ärzte der Welt haben aufgrund der schwierigen Lage nur begrenzte Möglichkeiten, die Verbreitung der Viruserkrankung einzudämmen. Am 31. August konnte dennoch mit einer Impfkampagne unter der Leitung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestartet werden. Mit Erfolg: Bereits bis zum 12. September konnten die Teams etwa 560.000 Kinder impfen.
Es soll eine weitere Impf-Kampagne folgen.
Unser Einsatz in der Polio-Bekämpfung
Teams von Ärzte der Welt sind an der Überwachung des Ausbruchs beteiligt, sensibilisieren die Bevölkerung für die Gefahren einer Infektion gerade für Kinder und bieten selbst Impfungen an. Die Impfungen werden in Grundschulen, in Gesundheitszentren und über mobile Einheiten durchgeführt. Der Einsatz wird allerdings durch eingeschränkte Lieferketten und intensive Bombenangriffe massiv erschwert. Die Lieferung von Impfdosen und Hygienekits ist nur sehr eingeschränkt möglich.
Von ursprünglich sieben Übergängen in den Gazastreifen sind aktuell nur vier geöffnet. Doch selbst über die offenen Zugangswege kann nicht zuletzt wegen der instabilen Sicherheitslage nur eine limitierte Menge an Hilfsgüter geliefert werden.
Polio ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die das zentrale Nervensystem angreifen und zu dauerhaften Lähmungen führen kann. In Gaza hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Spuren des Virus im Abwasser gefunden. Schlechte hygienische Verhältnisse begünstigen die Ausbreitung von Infektionen. In Gaza besteht nach wie vor ein dringender Bedarf an sauberem Wasser, Sanitärversorgung und Hygieneartikeln (WASH).
Forderungen an einflussreiche Staaten und die israelische Regierung
Gemeinsam mit 28 weiteren Organisationen fordert Ärzte der Welt einen sofortigen Waffenstillstand.
1. Staaten, die Einfluss auf die Konfliktparteien haben, müssen konkrete Maßnahmen ergreifen. Maßnahmen, die über eine bloße Verurteilung des Konfliktes hinausgehen. Sie müssen einen unverzüglichen und dauerhaften Waffenstillstand erwirken und alle beteiligten Parteien dazu bringen, die Anfeindungen unverzüglich einzustellen. Die Staaten müssen im Einklang mit dem Völkerrecht die Lieferung von Waffen, Divisionen und Munition an die Konfliktparteien beenden, da diese bei Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht eingesetzt werden.
2. Die Regierung Israels muss die Zwangsvertreibung von Zivilist*innen in Gaza umgehend stoppen. Denn sie löst unnötiges Leid und Traumata aus und verhindert den Zugang zu lebenswichtiger humanitärer Hilfe. Staaten mit Einfluss müssen entschlossen handeln und dafür sorgen, dass die Zwangsvertreibungen ein Ende haben.
3. Die Regierung Israels muss sicheren, ungehinderten Zugang für alle Formen von humanitärer Hilfe gewährleisten. Dazu gehören Impfstoffe (einschließlich Kühlkettenlagerung), Fachpersonal und Treibstoff. Die Grenzübergangsstellen in und innerhalb des Gazastreifens müssen für humanitäre Hilfsgüter und Hilfskräfte geöffnet werden. Außerdem müssen Kinder und Familien sicheren, ungehinderten Zugang zu Gesundheitspunkten im gesamten Gazastreifen erhalten.
4. Die Sicherheit der humanitären Akteure muss gewährleistet sein. Sie kommen dem humanitären Imperativ nach. Demnach hat jede Person das Recht, humanitäre Hilfe zu erhalten oder zu gewähren. Humanitären Behörden muss es gestattet sein, Gegenstände und Mittel nach Gaza zu bringen, die unerlässlich für ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden sind.
Lesen Sie hier den gesamten Bericht (englisch):