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Glüchtete Menschen vor einem Bus von Ärzte der Welt im Libanon. Symbolbild: Arnaud Finistre

Update: Humanitäre Krise trotz Waffenstillstand

 

Seit dem 27. November schweigen im Libanon die Waffen. Die 60-tägige zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz vereinbarte Feuerpause gibt der Zivilbevölkerung nach monatelangen Bombardierungen etwas Zeit, sich zu erholen. Ärzte der Welt begrüßt diese Vereinbarung und ruft zu einem dauerhaften Ende der Kämpfe im Libanon und in Gaza auf.

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Der Waffenstillstand bedeutet nicht, dass die humanitäre Krise im Libanon zu Ende ist. Doch er bietet humanitären Helfer*innen Gelegenheit, einen besseren Zugang zu den am stärksten betroffenen Gebieten und Bevölkerungsgruppen zu erhalten. Er ermöglicht es, die genauen Bedarfe der Libanes*innen sowie der syrischen und palästinensischen Flüchtlinge zu ermitteln, um auf Notfälle im Bereich der primären Gesundheit und der psychischen Gesundheit zu reagieren. Die Teams von Ärzte der Welt sind also gezwungen, ihre Arbeit fortzusetzen und sich gleichzeitig auf eine mögliche Wiederaufnahme der Kämpfe vorzubereiten.

„Nur ein dauerhafter Frieden im Libanon und im Gazastreifen kann die Zivilbevölkerung schützen sowie medizinisches Personal und humanitären Helfer*innen, die jeden Tag ihr Leben riskieren, um Menschen zu helfen und den Wiederaufbau zu ermöglichen“, sagt Jean-François Corty, Präsident von Ärzte der Welt Frankreich.

Angriffe haben existierende Probleme verschlimmert

Seit Beginn der israelischen Luftangriffe auf den Südlibanon waren über 3.000 Menschen getötet und über 14.000 Personen verletzt worden, darunter viele Frauen und Kinder. Die Angriffe haben die humanitären Probleme, mit denen der Libanon bereits konfrontiert war, verschärft, insbesondere in den Bereichen Gesundheit, Wasserversorgung, Ernährungssicherheit und Unterkünfte.

Viele Menschen sind in das Bekaa-Tal geflüchtet, auch aus Syrien und anderen Regionen und teils schon vor Jahren. Die Flüchtlingslager sind überfüllt. Wegen der mangelhaften Versorgung, der Enge und der ständigen Bedrohungslage kommt es innerhalb der Camps zu sozialen Spannungen, die für die Menschen eine zusätzliche Belastung darstellen. In der Stadt Hermel haben Luftangriffe auf angebliche Hisbollah-Stellungen und Schmuggelrouten aus Syrien auch die Camps der geflüchteten Zivilist*innen zerstört. Chronisch kranke Patient*innen, Schwangere, Babys und Kleinkinder haben oft keine kontinuierliche medizinische Versorgung

 

Was wir beispielsweise erreichen konnten

Unsere Teams sind seit Jahren im Libanon tätig, sowohl in Gesundheitsstationen als auch mit mobilen Teams. Allein im Oktober konnten wir 1.635 Menschen versorgen (30.9. – 3.11.).

Unsere Teams haben dabei Menschen allgemeinmedizinisch behandelt und / oder psychologisch betreut, innerhalb der Geflüchtetencamps als auch außerhalb. Derzeit werden drei weitere Einrichtungen für allgemeine medizinische Angebote geplant.

Was wir tun

In dieser Krisensituation mobilisiert Ärzte der Welt die eigenen Ressourcen, um schnell reagieren zu können. Unsere Teams leisten medizinische Versorgung über mobile Teams. Diese Teams fahren in die am stärksten betroffenen Gebiete und zu den Aufenthaltsorten von Vertriebenen, um den Menschen medizinische Versorgung zu bieten. 

Parallel dazu unterstützt Ärzte der Welt das libanesische Gesundheitssystem. Wir arbeiten eng mit dem Gesundheitsministerium zusammen, um zu ermitteln, was benötigt wird, um den Zustrom von Patient*innen zu bewältigen. Wir unterstützen das libanesische Gesundheitssystem durch Spenden von medizinischem Material und Medikamenten.

Zudem bauen wir unsere Kooperation mit lokalen Partnern aus und unterstützen diese, um die Kontinuität grundlegender Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

 
Ärzte der Welt im Libanon

Ärzte der Welt ist seit 1990 im Libanon tätig. Unsere Teams bestehen aus rund 100 Mitarbeitenden, die im ganzen Land aktiv sind. Wir leisten in neun Zentren primäre Gesundheitsversorgung. Außerdem führen wir Projekte zur psychischen Gesundheit und psychosozialen Unterstützung von Geflüchteten und libanesischen Bevölkerungsgruppen durch. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern stellen wir einen qualitativ hochwertigen Zugang zu medizinischer Versorgung und Medikamenten sicher.

 

Ihre Unterstützung ist wichtig, damit unsere Teams den Menschen im Libanon zur Seite stehen können. Bitte helfen Sie dabei mit einer ► Spende!

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