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Die Menschen im Jemen sind der Corona-Pandemie fast schutzlos ausgeliefert.

Doppelte Krise

 

Über 80 Prozent der Bevölkerung im Jemen war auf von Hilfs- oder Schutzmaßnahmen angewiesen. Dann kam die Pandemie.

Update:

Kurz nachdem der Jemen die ersten Fälle von Covid-19 gemeldet hatte, kam es im Norden und im Süden des Landes zu massiven Regenfällen und Überflutungen. Es gab Verletzte und Tote und das Wenige, was vielen Menschen nach über sechs Jahren Krieg noch zum Leben geblieben war, wurde einfach weggeschwemmt. Der Zugang zu sauberem Wasser wurde teils abgeschnitten. Über 5 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind in der Folge einem höheren Risiko ausgesetzt, sich mit Cholera oder anderen gefährlichen Durchfallerkrankungen zu infizieren.

Ärzte der Welt arbeitet mit dem örtlichen Behörden, um die Verbreitung von Krankheiten wie Cholera, Diphterie, Masern und natürlich Covid-19 zu bekämpfen.

Um den völligen Zusammenbruch des Gesundheitssystem zu verhindern, hat Ärzte der Welt im ersten Halbjahr 2020 außerdem folgende Aktivitäten unterstützt: 

  •  39.145 medizinische Konsultationen, darunter 6.895 für Schwangere

  • 22.975 Menschen wurden zu Gesundheitsthemen informiert

  • 14.000 psychosoziale Gruppen- oder Einzelsitzungen

  • 9.600 Kinder wurden auf Unterernährung untersucht

Hintergrund:

Anfang April wurde der erste Corona-Fall im Jemen gemeldet. Laut WHO sind 732 weitere Infektionen und 165 Todesfälle bestätigt worden (Stand 15. Juni 2020). Ein Grund zum Aufatmen ist das jedoch nicht, denn es werden kaum Menschen auf Covid-19 getestet: Es mangelt an Nachweismöglichkeiten und Laborkapazitäten. Das Virus breitet sich jedoch in dem ohnehin durch den jahrelangen Krieg zermürbten Land weiter aus.

Viele Menschen im Jemen haben schon jetzt keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser, so dass sie die notwendigen Hygienemaßnahmen nicht treffen können. „Mehrmals am Tag die Hände zu waschen, ist heute ein Luxus für die Jemeniten", erklärt Julien Bousac, Direktor für internationale Programme von Ärzte der Welt Frankreich. Dazu kommt, dass nur rund die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen überhaupt funktionsfähig sind und eine medizinische Versorgung der Bevölkerung somit nicht gesichert ist. Die seit März 2015 anhaltenden Blockaden von Häfen führen zudem zu Engpässen notwendiger Medikamente und medizinischen Materials, insbesondere auch Artikel, die für die Prävention und Reaktion auf Covid-19 benötigt werden.

Angst vor Cholera und Covid-19

Die Krankenhäuser sind zum Teil durch Bombardierungen beschädigt, es fehlt an Personal und Materialien. Zu allem Überfluss hat die Regenzeit eingesetzt, so dass ein erneuter Ausbruch der Cholera bevorstehen könnte. Sollten sich beide Krankheiten gleichzeitig ausbreiten, wäre das dramatisch. Viele Menschen im Jemen sind bereits durch Unterernährung oder andere Faktoren geschwächt und es würde daher zu vielen komplizierten Krankheitsverläufen kommen.

Was wir tun

Ärzte der Welt gewährleistet den Betrieb von Kliniken, indem wir unter anderem die Gehälter von medizinischem Personal finanzieren. Darüber hinaus stellen wir sicher, dass in den unterstützten Gesundheitseinrichtungen ausreichend Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen und schulen das medizinische Personal im Umgang mit Covid-19 Verdachtsfällen.

 

Das Auswärtige Amt unterstützt unsere Arbeit im Jemen. Dennoch sind wir dringend auf Spenden angewiesen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!

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