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Eine Frau wird in einem pakistanischen Gesundheitszentrum beraten.

Einsatz im Grenzgebiet

Einsatz im Grenzgebiet

 

Corona breitet sich in Pakistan schnell aus – und gerade im nordwestlichen Grenzgebiet ist die medizinische Infrastruktur miserabel. Um der Pandemie etwas entgegenzusetzen, unterstützt Ärzte der Welt den Aufbau neuer Gesundheitstationen. Daneben setzen wir unser Angebot mit Schwerpunkt auf Frauen, Schwangere und Neugeborene fort.

Nachdem Covid-19 in Pakistan ausgebrochen war, wurde in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa (KPK) der Notstand ausgerufen und Isolations- und Testeinrichtungen in der Provinzhauptstadt Peschawar eingerichtet. Trotzdem breitet sich die Krankheit dort und im ganzen Land weiter aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation haben sich bis Anfang November rund 338.900 Menschen in Pakistan mit dem Virus infiziert und rund 6.900 sind daran gestorben. Wahrscheinlich sind die tatsächlichen Zahlen sogar noch höher, da die Testkapazitäten begrenzt sind, vor allem außerhalb der Städte.

Lockdown, Sicherheitsbedenken und Angst der Menschen behindert medizinische Versorgung

Die pakistanische Regierung ordnete zu Beginn der Pandemie einen Lockdown an, so dass Schulungen, Seminare und Aktionen zu Gesundheitsthemen monatelang ausgesetzt werden mussten. Auch die schlechte allgemeine Sicherheitssituation schränkte die Einsatzmöglichkeiten der Ärzte der Welt-Teams deutlich ein. Bis heute herrscht zudem bei vielen Menschen Angst, sich in Gesundheitseinrichtungen mit Corona anzustecken, so dass sich oft nicht dorthin trauen. Trotz dieser Schwierigkeiten haben die Teams ihre Arbeit fortgesetzt und sogar ausgebaut.

Neue Gesundheitsstationen in Khyber und Kurram

In KPK und den beiden Distrikten Khyber und Kurram setzt sich Ärzte der Welt neben den bisherigen Aktivitäten zur Mutter-Kind-Gesundheit nun auch für die Eindämmung von Covid-19 ein.

Zu diesem Zweck unterstützen wir den Aufbau von drei neue Gesundheitseinrichtungen im Distrikt Khyber und zweien im Distrikt Kurram.

In diesen Gegenden mangelt es an ausreichenden personellen Ressourcen und Versorgungsgütern, um die Gesundheitsbedürfnisse der ca. 1,6 Millionen Menschen zu bedienen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist arm und in hohem Maße von öffentlichen Gesundheitseinrichtungen abhängig.

Um Covid-19 einzudämmen, hat Ärzte der Welt

  • In den Distrikten Khyber und Kurram eine schnelle Bedarfsanalyse durchgeführt und eine entsprechende Interventionsstrategie entwickelt
  • Schutzmaterialien für das Personal der vier bestehenden Gesundheitseinrichtungen sowie für die fünf neuen Gesundheitseinrichtungen bereitgestellt
  • Die neuen Gesundheitseinrichtungen mit medizinischer und nichtmedizinischer Ausrüstung, Medikamenten, Desinfektionsmitteln und Hilfsgütern sowie mit Handwaschstationen ausgestattet
  • Die Gemeinden in Khyber und Kurram mit Hygiene-Kits versorgt
  • Covid-19-Screening-Stellen sowie Isolationsmöglichkeiten für Patient*innen und Personal in allen Gesundheitseinrichtungen und Büros aufgebaut
  • Transport- und Unterkunftsmöglichkeiten für die Mitarbeiter*innen und das klinische Personal als Präventivmaßnahme zur Verfügung gestellt
  • Psychologische Beratung für für die Mitarbeiter*innen von Gesundheitseinrichtungen angeboten
  • Gemeinden durch Medien- und Plakatkampagnen, Radiosendungen und weiteres Informationsmaterial sensibilisiert.
Trotz der Pandemie setzt Ärzte der Welt seine Unterstützung für Frauen und Babys fort.
Trotz der Pandemie setzt Ärzte der Welt seine Unterstützung für Frauen und Babys fort.
Versorgung von Frauen und Neugeborenen läuft weiter

Trotz aller Einschränkungen kümmerte sich Ärzte der Welt weiterhin um die medizinische Versorgung von Frauen und Neugeborenen in Khyber Pakhtunkhwa, wobei die Mitarbeiter*innen sich selbstverständlich an strenge Hygienemaßnahmen halten.

In der Region sind Gespräche über Sexualität oftmals tabu und Mädchen und Frauen kaum aufgeklärt. Umso wichtiger ist die Beratungsarbeit, die gute Erfolge zeigt. Von Anfang März bis Ende August haben die Ärzte der Welt-Mitarbeiterinnen in über 2.300 Sitzungen Frauen zu Familienplanung und Verhütung beraten. Über 500 Frauen haben sich daraufhin für eine Methode zur Familienplanung entschieden.

Von März bis Ende August 2020 haben Ärzte der Welt-Mitarbeiter*innen 2.606 Schwangerschaftsuntersuchungen durchgeführt. In diesen sechs Monaten begleiteten sie 1.167 Geburten und boten so den Frauen und ihren Babys auch während der Pandemie eine sichere Umgebung und entsprechende medizinische Versorgung. Durchschnittlich kommen in den vier bestehenden Gesundheitszentren pro Monat 194 Kinder auf die Welt.

Ärzte der Welt bietet auch Betroffenen geschlechtsspezifischer Gewalt Erste Hilfe und psychologische Unterstützung an. In den meisten Fällen handelt es sich um häusliche Gewalt. Trotz der Einschränkungen durch Covid-19 kamen 95 Frauen in die Gesundheitszentren von Ärzte der Welt, um nach einer Gewalterfahrung Hilfe zu suchen.

Bei unserer Arbeit in Pakistan werden wir vom Auswärtigen Amt unterstützt. Dennoch sind wir auf zusätzliche Finanzierungshilfen angewiesen. Bitte helfen Sie mit einer Spende.

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