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Jacqueline Evers, Projektleiterin von open.med Hamburg. Foto: privat

Jacqueline Evers: Einsatz für Veränderung

 

Sie kennt Krankenhäuser in Hamburg genauso wie in Ghana oder Südindien, hat viel praktische Erfahrung und fundiertes Wissen zur öffentlichen Gesundheitsversorgung. Jacqueline Evers ist seit Januar 2021 Projektleiterin der open.med-Anlaufstelle in Hamburg. Hier beschreibt sie, was sie antreibt.

„Schon während meiner Schulzeit habe ich gemerkt, dass sich mein Interesse auf soziale Themen, vor allem die Gesundheit, konzentriert. Um möglichst viele Eindrücke zu sammeln, war ich beispielsweise ein halbes Jahr in Nordghana in einem kleinen Krankenhaus, später habe ich einige Monate in Südindien hospitiert. Für mein duales Studium Pflege, eine Kombination der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und einem Bachelorstudium in Pflegewissenschaften, bin ich aus meiner Heimat nahe Hamburg in die Hansestadt gezogen.

Eine Frage, die mich intensiv beschäftigt hat, war der Zusammenhang zwischen den Lebensverhältnissen eines Menschen und seiner Gesundheit. Deshalb habe ich begonnen, parallel zu meiner Arbeit im Krankenhaus den Masterstudiengang Public Health zu studieren. Während dieser Zeit konnte ich im Rahmen von ASA Engagement Global, einem entwicklungspolitischen Bildungsprogramm, bei einer NGO in Uganda weitere Erfahrungen sammeln. Bei meinem Praktikum im Förderprogramm Klinikpartnerschaften der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit habe ich eine weitere Perspektive kennengelernt und verschiedene Akteur*innen bei der Antragsstellung unterstützt und darin, Projekte wirkungsorientiert zu planen.

Open.med Hamburg ist ein Kooperationsprojekt in der Trägerschaft hoffnungsorte hamburg und Ärzte der Welt. Die Einrichtungen der hoffnungsorte sind in Hamburg sehr bekannt und so bin ich bei meiner Jobsuche im Anschluss an mein Studium, auf die Ausschreibung gestoßen. Seit Januar 2021 bin ich nun Projektleiterin der Anlaufstelle. In meiner Arbeit kann ich meine bisherigen beruflichen Tätigkeiten, Erfahrungen und Fähigkeiten einsetzen und stetig erweitern, was mir viel Spaß bereitet.

Ich schätze an meiner Aufgabe, dass man den Patient*innen sehr nahe ist. Jede* Patient*in bringt die eigene Geschichte mit individuellen kulturellen Eigenschaften und Herausforderungen mit. Dabei begegne ich immer wieder Situationen, die mir aus meiner Arbeit in Ländern des globalen Südens bekannt sind – und die mir hier aber eigentlich fremd sein sollten. Der Zugang zu Trinkwasser, zu Sanitäranlagen, zu Gesundheitsversorgung, zu Informationen und Bildung ist auch in Deutschland nicht für alle Menschen selbstverständlich. Dass diese Grundbedürfnisse einigen Menschen aufgrund ihres finanziellen Status verwehrt bleibt, möchte ich nicht akzeptieren. Im westend open.med Hamburg habe ich eine Möglichkeit gefunden, diesem entgegenzuwirken.

Generell ist mir wichtig, die Hoffnung auf Veränderung nicht aus den Augen zu verlieren. Veränderungen brauchen aber nicht nur das Engagement einer Person, sondern auch gute Strukturen, Netzwerke und weitere engagierte Helfer*innen. Wir setzen uns für beides ein: Durch praktische Hilfe für unsere Patient*innen und durch politische Arbeit, um die Hürden im System langfristig zu beseitigen.“

 

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