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Folgend des Erdbebens in Marokko im September 2023. Foto: Marc Ferra

Wie es nach dem Beben weitergeht

 

Vor bald sechs Monaten, am 9. September 2023, erschütterte ein Erdbeben Marokko. Besonders betroffen war die Region Marrakesch und zahlreiche Dörfer in den Bergen. Tausende Menschen kamen ums Leben oder wurden verletzt. Auch die psychischen Folgen für die Überlebenden sind enorm. Ärzte der Welt war schnell vor Ort und ist nach wie vor dort aktiv.

Das Erdbeben mit Stärke 7 war das schwerste, das jemals in Marokko gemessen worden ist. Es kam unerwartet, zerstörte Gebäude und Infrastruktur in großen Gebieten des Landes und kostete über 3.000 Menschen das Leben. Ärzte der Welt arbeitet dort seit 2013 und konnte somit schon kurz nach dieser Katastrophe ein Team entsenden, um die Situation, die Bedürfnisse der Bevölkerung und notwendige Hilfsmaßnahmen einzuschätzen.

Aus dieser Evaluierungsmission wurde schnell ein Projekt zur psychosozialen Nothilfe, wodurch die psychologische Erstversorgung der Menschen in den betroffenen Dörfern sichergestellt werden konnte. Nach den traumatisierenden Ereignissen war diese Hilfe für die Überlebenden dringend nötig. Viele mussten erleben, wie Angehörige zu Tode gekommen sind oder verletzt wurden. Oft haben sie alles verloren und mussten in den ersten Tagen nach dem Beben unter freiem Himmel überleben. Viele Kinder, Frauen und Männer haben durch die furchtbaren Ereignisse Traumata erfahren und leiden noch heute sehr unter den psychischen Folgen.

Psychosoziale Betreuung für Betroffene

Während die medizinische Versorgung der Menschen von Anfang an in der Verantwortung der marokkanischen Regierung lag, organisierten unsere Teams psychologische Einzelberatungen und Gruppenaktivitäten, darunter Gesprächsgruppen, psychologische Erste Hilfe und thematische Workshops, die sich an den Bedürfnissen der betroffenen Gemeinden orientierten. Diese Aktivitäten kamen über 500 Personen in psychologischen Einzelberatungen und über 4.300 Menschen in psychosozialen Gruppenaktivitäten zugute.

Parallel dazu haben die Ärzte der Welt-Teams lokale Partnerorganisationen zu den Themen psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung in Notsituationen geschult.

Und unser Einsatz geht weiter: Ärzte der Welt ist heute noch in den entsprechenden Gegenden verstärkt aktiv. Ein Einsatzteam aus sechs marokkanischen Psycholog*innen arbeitet eng zusammen mit Expert*innen für Gesundheit und psychische Gesundheit in Notsituationen und einem Logistik-Team.

Marginalisierte Gruppen leiden besonders unter den Folgen

Direkt nach dem Beben mussten zunächst die Grundbedürfnisse der betroffenen Bevölkerung gedeckt werden. Einige Monate danach soll nun der Zugang zu wichtigen Dienstleistungen in den betroffenen Gebieten wiederhergestellt werden. Kranke oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen, Frauen, Kinder und von Frauen geführte Familien, aber auch Sexarbeiter*innen, Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt, Migrant*innen und andere marginalisierte Bevölkerungsgruppen sind von der Katastrophe deutlich stärker betroffen. Gerade sie brauchen daher unsere besondere Unterstützung.

 

Über unsere Arbeit in Marokko

Ärzte der Welt ist seit 2013 in Marokko in den Regionen Oujda und Rabat tätig. Schon vor dem Erdbeben haben wir vor allem Migrant*innen dabei unterstützt, Zugang zu Gesundheitsversorgung zu erhalten, von der sie sonst ausgeschlossen sind.

 

Wir bedanken uns bei allen Spender*innen für die wertvolle Unterstützung! Nur dank Ihnen ist unsere Hilfe in Marokko und weltweit möglich.

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