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Eine ehrenamtlich Ärztin behandelt eine Patientin. Foto: Max Avdeev

open.med-Praxis eröffnet in Magdeburg

 

open.med-Praxis eröffnet in Magdeburg

Auch im Osten Deutschlands bietet Ärzte der Welt bald Menschen, die in keine reguläre Arztpraxis gehen können, medizinische Grundversorgung und soziale Beratung an: Am 4. November 2024 eröffnet die neue Anlaufstelle open.med Magdeburg.

„In Magdeburg gibt es bisher keine kommunal organisierte Versorgungsstruktur für Menschen ohne Krankenversicherung“, so Christian Stegmüller, der Leiter der Inlandsprogramme von Ärzte der Welt. „Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, diese Lücke zu schließen. Obwohl in Deutschland eigentlich kein Bedarf für Angebote wie unseres bestehen sollte.“

Eigentlich hat sich die Bundesrepublik verpflichtet, allen Menschen im Land den Zugang zu medizinischer Versorgung zu gewährleisten. Dies bleibt jedoch Hunderttausenden verwehrt, weil sie nicht  –  oder nicht ausreichend  – versichert sind oder ihnen andere Barrieren den Zugang zum regulären Gesundheitssystem versperren.

In der neuen Praxis können Patient*innen sich kostenfrei und anonym von ehrenamtlichen Ärzt*innen behandeln und beraten lassen. Hauptamtliche Mitarbeitende unterstützen die Patient*innen im Austausch mit Krankenkassen und Ämtern.

 Die feierliche Eröffnung findet am Montag, 4. November 2024 von 16.00 – 18.30 Uhr  in der Einsteinstraße 4a in 39104 Magdeburg statt.

Unter anderem wird der Beigeordnete für Soziales, Jugend und Gesundheit der Stadt Magdeburg Dr. Ingo Gottschalk ein Grußwort sprechen.

Medienvertretende sind herzlich eingeladen und können sich unter presse@aerztederwelt.org anmelden.

Hintergrund:

Da die offiziellen statistischen Erhebungen die Mehrheit der Betroffenen nicht erreichen, existieren keine belastbaren Zahlen dazu, wie viele Menschen in Deutschland ohne Krankenversicherung leben. Ärzte der Welt geht von mehreren Hunderttausend aus. Dazu gehören Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus oder Migrant*innen aus anderen EU-Ländern, die keine sozialversicherte Arbeit haben. Aber auch viele deutsche Staatsbürger*innen können benötigte medizinische Leistungen nicht in Anspruch nehmen, zum Beispiel weil sie die Krankenkassenbeiträge nicht mehr bezahlen können oder ihren Versichertenstatus verloren haben.

Über Ärzte der Welt:

Ärzte der Welt ist eine humanitäre Organisation, die sich in über 70 Ländern weltweit mit medizinischen Projekten und politischer Arbeit für das Menschenrecht auf Gesundheit einsetzt. In Deutschland behandeln und beraten ehrenamtliche medizinische Fachkräfte sowie hauptamtliche Mitarbeitende Menschen, die keinen Zugang zum regulären Gesundheitssystem haben. Ärzte der Welt bietet auch in Berlin, München, Hamburg und Stuttgart medizinische und psychologische Hilfe ebenso wie soziale Beratung an.