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Überschwemmung im griechischen Thessalien. Foto: Ärzte der Welt

Nach dem Feuer die Flut

 

Verheerende Waldbrände hatten im August und Anfang September Teile Griechenlands verwüstet. Nun sorgten extreme Regenfälle für noch nie dagewesene Überflutungen, vor allem in Thessalien. Erneut mussten Menschen evakuiert werden, dieses Mal vor den Wassermassen. Nun droht die Gefahr von Seuchen.

Am 5. September 2023 rief der Copernicus-Notfalldienst den Notstand für Mittelgriechenland und insbesondere Thessalien aus. Aufgrund extremer Regenfälle in dieser Region kam es zu ausgedehnten Überschwemmungen, vor allem in der Umgebung der Stadt Volos und in den Küstengebieten der Berghalbinsel Pelion. Die extremen Regenfälle hielten bis zum Nachmittag vom 6. September an. Rettungsdienste und Feuerwehren mussten 4.250 Menschen aus den überschwemmten Gebieten evakuieren.

Sorge vor Ausbruch von Seuchen

Die derzeitige Situation in dem betroffenen Gebiet in Mittelgriechenland lässt befürchten, dass in den nächsten Wochen Krankheiten ausbrechen könnten, vor allem durch die Ausbreitung von Moskitos und anderen Überträgern von Viren sowie durch verschmutztes (Trink-)Wasser. Deshalb sind umgehende Vorkehrungen nötig, etwa durch Schutz vor Stechmücken und die gezielte Bekämpfung von deren Ausbreitung. Übertragbare Krankheiten wie das West-Nil-Virus müssen frühzeitig erkannt und schnell angemessen behandelt werden.

Traumata bei Betroffenen

Auch die negativen psychischen Folgen sind komplex und weitreichend. Der Tod von nahestehenden Menschen, eigene Todesangst, der Verlust des Zuhauses und der Lebensgrundlage können schwerwiegende Traumata auslösen. Die betroffenen Menschen können beispielsweise Angstzustände, Depressionen und psychosomatische Beschwerden entwickeln, die noch Monate und möglicherweise sogar Jahre nach dem Ereignis anhalten können. Um dies zu verhindern und den Menschen möglichst schnell zu helfen, ist eine zeitnahe und spezialisierte Versorgung nötig.

     

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    Was wir tun

    • Ärzte der Welt hat bereits ein Team mobilisiert, um die Menschen in Not zu unterstützen und eine Bedarfsermittlung in den Überschwemmungsgebieten durchzuführen. Diese medizinische mobile Einheit mit einem Arzt/einer Ärzt*in, einer Pflegekraft, einer Fachkraft für psychische Gesundheit, eine*r Sozialarbeiter*in und eine*r Fahrer*in wird in dieser ersten Phase nach der Katastrophe im entsprechenden Gebiet unterwegs sein.
    • Ärzte der Welt arbeitet auch mit anderen Akteuren zusammen, um etwa Schutzausrüstungen, Medikamente, Pestizide, Moskitonetze, Masken, Desinfektionsmittel und Impfungen zu den Menschen zu bringen.
    • Personen, die besonders gefährdet sind - wie Ältere, Menschen mit Behinderung oder Schwangere - werden im Bereich der psychischen und mentalen Gesundheit im Rahmen unserer Maßnahmen aufgesucht und besonders betreut. Wenn nötig, werden sie an andere Akteure und Hilfsangebote überwiesen.
    • Zusätzlich sensibilisieren die Teams die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten: Sie informieren über Gesundheitsrisiken durch Epidemien und Krankheiten, die durch Wasser übertragen werden.

     

    Hintergrund:

    Wetterextreme als Folgen der Klimakrise

    Die Überflutungen folgten auf die tödlichen Waldbrände im August und Anfang September, die als die größten in der Geschichte der Europäischen Union bezeichnet werden. Griechenland ist aufgrund seines mediterranen Klimas besonders von der Klimakrise betroffen, so dass es immer häufiger zu extremen Wetterereignissen kommt.

    In Zentralgriechenland und insbesondere in den am stärksten betroffenen Gebieten in Thessalien liegt fruchtbares Ackerland. Die Region gilt als der größte Lieferant von landwirtschaftlichen Erzeugnissen des Landes, wie Fleisch, Milch und Käse. Fast 73.000 Hektar sind überflutet worden, somit ist ein großer Teil der Ernte zerstört. 

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