Die russische Armee macht auch vor ukrainischen Gesundheitseinrichtungen nicht halt. Seit Beginn des Krieges hat die Weltgesundheitsorganisation über 650 Angriffe auf Krankenhäuser registriert. Bei so einem Vorfall kann es lebenswichtig sein, schwer kranke Patient*innen schnell in Sicherheit zu bringen. Zu diesem Zweck hat Ärzte der Welt einen Krankenwagen an eine Gemeinde nahe der Front im Verwaltungsbezirk Saporischschja gespendet.
Auf weitere Bedarfe ukrainischer Kliniken haben wir ebenfalls reagiert und medizinisches Equipment und Verbrauchsmaterialien geliefert – auch in besonders heftig umkämpfte Gebiete im Osten des Landes. Unter anderem haben wir Elektrokardiografen, Defibrillatoren, medizinisches Mobiliar und Verbrauchsmaterialien, wie chirurgisches Nähmaterial, zur Verfügung gestellt.
Mobile Teams in neun Oblasten im Einsatz
Daneben leisten die mobilen Ärzte der Welt-Teams direkte medizinische und psychologische Hilfe in den Oblasten Tschernihiw, Czernowitz, Dnipro, Charkiw, Kiew, Odessa, Saporischschja und Winnyzja. Zusätzlich hat die griechische Sektion von Ärzte der Welt im westukrainischen Verwaltungsbezirk Iwano-Frankiwsk eine mobile Einheit mit Fachärzt*innen für Augen- und HNO-Heilkunde sowie Neuropathologie zusammengestellt.
Die mobile Teams fahren vor allem zu Sammelunterkünften für Vertriebene und zu abgelegenen Gesundheitseinrichtungen.
Psychische Gesundheit im Fokus
Je länger der Krieg andauert desto mehr leidet auch die seelische Gesundheit vieler Menschen. Zahlreiche Patient*innen zeigen Symptome von chronischem Stress, wie die Mental-Health-Koordinatorin von Ärzte der Welt, Ganna Legkova, berichtet. Um Betroffene zu unterstützen, setzt Ärzte der Welt in zahlreichen Oblasten Psycholog*innen ein. Wo dies zu gefährlich ist, können die Menschen sich per Internet oder Telefon an Ärzte der Welt wenden.
Außerdem bieten wir eine Reihe an Fortbildungen für Fachpersonal aus dem medizinischen und sozialen Bereich an, um Menschen in Bezug auf ihre seelische Gesundheit noch besser unterstützen zu können.
Was wir erreicht haben (bis Ende Dezember):
- 886.313 Menschen durch Sachspenden an 151 Gesundheitseinrichtungen unterstützt
- 9.989 Konsultationen durch Ärzt*innen, Pflegepersonal und
- 2.113 Konsultationen durch Geburtshelfer*innen
- 5.341 Einzelkonsultationen durch Psycholog*innen