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Jemen: Die Schuldigen überführen

Die wohl dramatischste humanitäre Krise der Welt spielt sich derzeit im Jemen ab. Ärzte der Welt fordert gemeinsam mit anderen Nichtregierungsorganisationen eine unabhängige, internationale Untersuchung der massiven Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht in dem Land.

 

Sieben Millionen Menschen sind von einer akuten Hungersnot bedroht, Hunderttausende sind an Cholera erkrankt. Der blutige Bürgerkrieg, der im Jemen seit drei Jahren tobt, hat bereits unzählige Todesopfer gefordert – auch weil die Konfliktgegner Hilfsorganisationen bei ihrer Arbeit behindern.

 

Die Kriegsparteien feuern scheinbar wahllos auf Wohngebiete, Schulen, Märkte und Krankenhäuser. Seit März 2015 sind mindestens 5.110 Zivilisten durch die Bomben der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition oder die Waffen der schiitischen Huthi-Rebellen getötet worden. Mindestens 8.719 Männer, Frauen und Kinder wurden zum Teil schwer verletzt oder verstümmelt. Sowohl international geächtete und verbotene Waffen wie Streubomben oder Landminen als auch Kindersoldaten wurden eingesetzt.

Die Opfer können nicht länger warten

 

Einige Versuche, die genauen Hintergründe der zahlreichen Menschenrechtsverletzungen und mutmaßlichen Kriegsverbrechen aufzuklären und die Schuldigen zu überführen, sind bereits gescheitert. Doch die Opfer können nicht länger warten. Ärzte der Welt und andere Nichtregierungsorganisationen fordern deshalb den UN-Menschenrechtsrat dazu auf, eine unabhängige, internationale Untersuchung auf dem Weg zu bringen, damit die Täter zur Verantwortung gezogen werden.

Den offenen Brief können Sie hier lesen.