An die
Regierungsbehörden der Republik Kolumbien, die Botschaften und Delegationen der internationalen Gemeinschaft, die Vereinten Nationen und andere internationale Institutionen sowie die allgemeine Öffentlichkeit
Betreff: Die Lieferung von humanitärer Hilfe nach Venezuela
Das Forum internationaler Nichtregierungsorganisationen in Kolumbien (Foro de ONGI Humanitarias) ruft die Regierungen dazu auf, den humanitären Charakter von Hilfslieferungen zu bewahren. Deren vorrangiges Ziel muss es sein, Leben zu retten, Leid zu lindern, Menschenrechte zurückzugewinnen und zu schützen sowie die Menschenwürde derjenigen zu erhalten, die von Konflikten, komplexen Krisen oder Naturkatastrophen betroffen sind.
In diesem Zusammenhang möchten wir alle Beteiligten daran erinnern:
- Als humanitäre Akteure leiten uns die Prinzipien der Humanität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit.
- Wir warnen vor einer möglichen politischen Instrumentalisierung von Hilfe und den Gefahren, die es für die notleidende Bevölkerung bergen kann, wenn Hilfe nicht nach sachlich und objektiv festgelegten Kriterien zugeteilt wird.
- In der Pariser Erklärung über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit haben sich Geberländer und Staaten, die Unterstützung erhalten, dazu verpflichtet, Hilfslieferungen und deren Verteilung effektiver, effizienter und transparenter zu machen.
- Wir berufen uns auf die Resolution 71/129 der UN-Generalversammlung vom 8. Dezember 2016, nach der Regierungen die Arbeit humanitärer Helfer nicht kontrollieren dürfen.
- Humanitäre Hilfe soll zur Erhaltung des Friedens beitragen und ist rein ziviler (nicht-militärischer) Natur.
Wir fordern alle Beteiligten auf, jegliche Handlungen zu unterlassen, die der Bevölkerung Venezuelas schaden könnten, und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, Menschen in Notsituationen zu helfen.
Weitere Unterzeichner:
Caritas Germany
Oxfam
NRC
Danish Refugee Council
Federacion Luterana Mundial
RET
International rescue committee
War child
Mercy Corps
Humanity & inclusion
Save the children
Alianza por la Solidaridad
Diakonie Katastrophenhilfe
Terre des hommes