Vor allem in dem ländlich geprägten und infrastrukturschwachen Gebiet entlang der sogenannten Kontaktlinie ‒ also dort, wo es fast täglich zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen ukrainischen Regierungsoldaten und pro-russischen Kräften kommt ‒ war der Zugang zu medizinischer Versorgung schon vor der Pandemie schwierig.
Viele Patient*innen im Donbass gehören zur Risikogruppe
Dazu kommt, dass dort viele ältere Menschen leben: 30 Prozent der Anwohner*innen sind über 60 Jahre alt, viele von ihnen wohnen allein und die Mehrheit leidet an mindestens einer chronischen Erkrankung. Damit sind sie besonders gefährdet, sollten sie an Covid-19 erkranken. Nachdem die Regierung nun Ausgangsbeschränkungen eingeführt hat, sehen sich viele mit zusätzlichen Hindernissen konfrontiert, wenn sie medizinische oder psychosoziale Hilfe benötigen.
Was wir tun
Die Teams von Ärzte der Welt passen sich der neuen Situation an. Die Aktivitäten in den zehn Gesundheitseinrichtungen im Distrikt Bachmut mussten vorerst eingestellt werden. Unsere Hebammen arbeiten jedoch per Telefon weiter und überweisen Patientinnen bei Bedarf an eine Gynäkologin, die mit dem nötigen Schutzequipment ausgestattet worden ist.
Gleichzeitig unterstützt Ärzte der Welt wo immer es möglich ist die lokalen Gesundheitsbehörden. Zum Beispiel wurden Desinfektionsmittel und Fieberthermometer bereitgestellt. Auch Benzin für einen neuen mobilen medizinischen Dienst des Gesundheitsministeriums stellt Ärzte der Welt zu Verfügung.
Besonders wichtig ist, dass die Bevölkerung in diesen Zeiten auch psychologische Unterstützung erhält: Zwei Psychologinnen von Ärzte der Welt helfen Betroffenen per Telefon dabei, mit den Folgen von Quarantäne und Isolation zurechtzukommen.
Das Auswärtige Amt unterstützt unsere Arbeit in der Ukraine. Zusätzlich sind wir auf Spenden angewiesen. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit. Vielen Dank!