Von rund 1.300 Toten gehen die Behörden nach dem Erdbeben der Stärke 7,2 inzwischen aus. Dazu kommen unzählige Verletzte und noch kaum abzuschätzende Sachschäden. Unsere Kolleg*innen vor Ort sind zum Glück unverletzt und bereiten die Nothilfe für die betroffene Bevölkerung vor – besonders im Departement Nippes, wo Ärzte der Welt vier Krankenhäuser unterstützt.
„Neben den gesundheitlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen, stellt die Reaktion auf diese Katastrophe auch eine große logistische Herausforderung dar. Die soziopolitische Lage in Haiti ist schon seit einigen Monaten kompliziert und die Straßen zu den am stärksten von dem Beben betroffenen Gebieten sind blockiert. Die Koordination, um Hilfe nach Nippes, Grand’Anse und in den Süden zu bringen, ist komplex“, beschreibt der Ärzte der Welt-Generalkoordinator vor Ort, Nicolas Demers-Labrousse, die Lage. Er ist jedoch überzeugt, dass Ärzte der Welt dank seiner langjährigen Erfahrung in der Region bald in der Lage sein wird, den Menschen bald umfassende Unterstützung leisten zu können. „Ja, die Herausforderung ist groß, die Lage ist komplex und die Hindernisse zahlreich. Aber davon lassen wir uns nicht abhalten und bemühen uns einmal mehr, den Bedürfnissen der haitianischen Bevökerung gerecht zu werden.“
Ärzte der Welt engagiert sich seit 1998 in Haiti, mit besonderem Schwerpunkt auf die Versorgung von Frauen und Kindern. Nach dem starken Erdbeben 2010 lag ein weiterer Fokus auch auf der Bekämpfung der Cholera. Nachdem Wirbelsturm Matthew 2016 große Teile des Landes verwüstet hatte, flog Ärzte der Welt unter anderem kurzfristig über 15 Tonnen medizinisches Material ein.
