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Patient*in in einer Gesundheitsstation in Haiti

Cholera, Energiekrise, Kriminalität

 

Die Cholera grassiert wieder in Haiti. Doch Gewalt auf den Straßen, Bandenkriege und Energie-Engpässe machen eine Versorgung der Menschen schwierig und gefährlich. Trotz allem sind die Teams von Ärzte der Welt weiter für die Bevölkerung da.

Gewalt und Unruhen lähmen den Inselstaat Haiti nicht nur wirtschaftlich, sondern gefährden auch die Versorgung der Menschen. Banden haben in der Hauptstadt Port-au-Prince das Varreux-Ölterminal blockiert. Seit Wochen ist deshalb der Treibstoff knapp. Krankenhäuser und Gesundheitsstationen können durch die Energiekrise nur noch eingeschränkt arbeiten.

Die Ärzte der Welt-Teams werden seit Monaten Zeugen davon, wie sich die medizinische und gesundheitliche Situation im ganzen Land dramatisch verschlechtert. Trotz der alltäglichen Gewalt arbeiten sie weiter daran, vorhandene Strukturen zu stärken und Menschen zu helfen – soweit es die Sicherheitslage zulässt.

Cholera erneut ausgebrochen

Die Cholera hatte zwischen 2010 und 2019 Tausenden Menschen in Haiti das Leben gekostet. Nach einem fast neun Jahre dauernden Kampf war es medizinischen Organisationen, darunter Ärzte der Welt, gelungen, die Krankheit auszumerzen. Doch nun ist die Cholera  wieder da – und kann kaum effizient behandelt werden. Denn Patient*innen mit Durchfallerkrankungen sind oft so geschwächt, dass sie es nicht in die Krankenhäuser schaffen. Und Krankenwagen können wegen der Straßensperren kaum fahren. Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass sich die Lage weiter verschlechtern wird.

Für Frauen ist die Situation besonders bedrohlich

Durch die problematische Sicherheitslage können Mitarbeitende in den Gesundheitsstationen nicht richtig arbeiten, und auch für Patient*innen ist es gefährlich ins Krankenhaus zu gehen. In drei Vierteln der Kliniken ist die Versorgung mit Material und Medikamenten wegen des Treibstoffmangels und aufgrund von Straßensperren eingeschränkt. Durch den Energie-Engpass können Impfstoffe nicht richtig gekühlt werden und sterile Bedingungen für chirurgische Eingriffe sind nur schwer zu gewährleisten.

Gerade für Frauen ist die Situation bedrohlich. Haiti hat bereits die höchste Müttersterblichkeitsrate in Lateinamerika und der Karibik, mit steigender Tendenz. Unter den 1,5 Millionen Menschen, die direkt von Bandengewalt betroffen sind, befinden sich zudem viele Frauen, die geschlechtsspezifische Gewalt erlebt haben.

Auch Helfende sind in Gefahr

Da die Hauptstraßen unter der Kontrolle von Banden stehen, können sich humanitäre Helfer*innen nicht frei bewegen. Die meisten Partnerorganisationen von Ärzte der Welt sahen sich bereits gezwungen, ihre Aktivitäten  einzustellen oder ihre Arbeit neu zu organisieren, um ein Mindestmaß an Hilfe zu gewährleisten.

Aus den Vorratslagern des Welternährungsprogramms sowie anderer UN- und humanitärer Organisationen sind Lebensmittel geplündert worden, wodurch eine Versorgung bis Ende 2022 nur noch bedingt möglich ist. Doch 4,9 Millionen Menschen befinden sich in einer humanitären Notlage.

Zudem ist die Finanzierung der humanitären Hilfe für Haiti unzureichend. Mit den bisher gezahlten 103,4  Millionen US-Dollar ist nur ein Drittel des Bedarfs für das Jahr 2022 gedeckt. Um wirklich helfen zu können, sind dringend weitere Mittel nötig.

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