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"Alles war zerstört"

 

Die politische Situation in den Palästinensischen Gebieten hat nicht nur drastische Folgen für die körperliche Gesundheit vieler Menschen, sondern wirkt sich häufig auch negativ auf die mentale Gesundheit aus. Ärzte der Welt steht den Bewohner*innen des Gazastreifens und des Westjordanlandes in dieser Notlage zur Seite.

Es war der Tag der amerikanischen Präsidentschaftswahl, der 3. November 2020, als israelische Soldat*innen und Bulldozer in die kleine Beduinensiedlung Khirbet Humsa im nördlichen Westjordanland kamen. Sie machten die Zelte und Schuppen der Bewohner*innen sowie Ställe für Nutztiere und überlebenswichtige Infrastruktur dem Erdboden gleich. Mitten in der Coronapandemie verloren 74 Menschen, darunter 41 Minderjährige, ihr Zuhause.

Das Dorf liegt im von Israel verwalteten und kontrollierten Gebiet des besetzten Westjordanlandes. Dort ist es für Palästinenser*innen schier unmöglich, Baugenehmigungen zu erhalten. Die Zahl der palästinensischen Gebäude, die die israelischen Behörden abreißen ließen, ist zwischen 2017 und 2020 stark gestiegen.

Ärzte der Welt leistete Betroffenen psychosoziale Unterstützung, auch nach dem Abriss von Khirbet Humsa. „Alles war zerstört, wir hatten noch nicht einmal einen Ort, wo wir uns unterstellen und mit den Familien reden konnten“, berichtete die Ärzte der Welt Sozialarbeiterin Hala Abweh. Ärzte der Welt leistete Betroffenen psychosoziale Unterstützung, auch nach dem Abriss von Khirbet Humsa.

Neben den von den israelischen Behörden angeordneten Zerstörungen sorgen auch Übergriffe radikaler Siedler*innen für eine permanente Anspannung bei vielen Palästinenser*innen und führen oft zu psychischen Erkrankungen bis hin zu Traumata. Ärzte der Welt unterstützt Betroffene neben der psychologischen ersten Hilfe mit Informations- und Selbsthilfegruppen.

Zusätzlich haben die Teams im Westjordanland Schutzausrüstung gegen Covid-19 verteilt und die Bevölkerung über das Virus informiert.

Auch im Gazastreifen haben die Teams Masken, Tests und Desinfektionsmittel verteilt sowie medizinische Fachkräfte im Umgang mit der Pandemie und ihren Folgen geschult. Denn die Bedrohung durch Covid-19 war auch hier sehr ernst. „Diejenigen, die sich in Palästina für das Recht auf Gesundheit einsetzen, wissen, wie fragil das Gesundheitssystem schon vor der Pandemie war“, warnte die Ärzte der Welt-Koordinatorin Hiba El-Sharif im September 2020.

Die psychosoziale Versorgung der massiv unter dem Nahostkonflikt leidenden Bevölkerung stand auch in Gaza im Zentrum der Arbeit von Ärzte der Welt. Als besonders erfolgreich hat sich die Einrichtung der psychologischen Abteilung in der Notfallstation eines Krankenhauses erwiesen. Das Gesundheitsministerium will dieses Pilotprojekt deshalb als Vorbild für andere Kliniken heranziehen.

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