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Im Norden Myanmars führt Ärzte der Welt ein Programm zur Hepatitis-C-Behandlung durch. Foto: Sébastien Duijndam

Hepatitis C besiegen

 

Obwohl es längst gute Medikamente gegen Hepatitis C gibt, leiden trotzdem weltweit Millionen von Menschen an der chronischen Krankheit. Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages fordert Ärzte der Welt für alle Erkrankten einen besseren Zugang zu Behandlungen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit 71 Millionen Menschen mit einer chronischen Infektion durch das Hepatitis-C-Virus leben. Dabei kann das Virus durch den therapeutischen Einsatz von direkt antiviral wirkenden Substanzen in acht bis zwölf Wochen zurückgedrängt und die Zahl der Neuinfektionen deutlich reduziert werden.

Die internationale Gemeinschaft hat sich 2016 verpflichtet, die Zahl der Neuinfektionen um 90 Prozent zu reduzieren und 80% der mit Hepatitis C lebenden Menschen bis 2030 zu heilen. Doch nach wie vor behindern zu viele Barrieren den Zugang zu Therapien. Dazu gehören der Preis von Diagnosetests oder gesetzliche Beschränkungen, die Länder wie China und Brasilien daran hindern, Zugang zu erschwinglichen Generika zu erhalten.

Drogenkonsument*innen werden häufig diskriminiert

Auch die Stigmatisierung von Drogenkonsument*innen ist ein wesentliches Hindernis im Kampf gegen Hepatitis C. Jede fünfte Neuinfektion ist mit der gemeinsamen Nutzung von Drogenkonsumgeräten verbunden, da der Zugang zu nachweislich wirksamen Präventionsinstrumenten wie Spritzentausch und Substitutionstherapieninfo-icon fehlt.

In vielen Ländern werden Drogenkonsument*innen von den Therapie-Programmen ausgeschlossen –im Widerspruch zu den Empfehlungen von Expert*innen für öffentliche Gesundheit, einschließlich der WHO. Mitarbeiter*innen von Ärzte der Welt sind in vielen Ländern der Welt Zeuge von Diskriminierungen gegen Drogennutzer*innen geworden.

Was wir tun

Im Kachin-Staat, im Norden Myanmars, führt Ärzte der Welt ein Programm zur Verringerung der mit Drogenkonsum verbundenen gesundheitlichen Risiken und Schäden durch. Dort sind 30 Prozent der Patient*innen, die in unsere Kliniken kommen, mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert und 17 Prozent zusätzlich mit dem HI-Virus, der zu Aids führen kann.

Im Juni 2019 haben Ärzte der Welt in Zusammenarbeit mit Ärzte ohne Grenzen Schweiz ein weiteres Programm gestartet. Durch eine Kombination von aufsuchenden Angeboten zur Prävention und einen verbesserten Zugang zu Therapien möchten beide Organisationen die Epidemie in der Region zurückdrängen.