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Eine Mitarbeiterin von Ärzte der Welt untersucht ein Kind. Foto: Yiannis Yiannakopoulos

Harter Winter auf Lesbos

Harter Winter auf Lesbos

 

Vier Monate nach dem Feuer im griechischen Flüchtlingslager Moria haben Tausende Geflüchtete noch immer keine winterfeste Unterkunft. Ärzte der Welt bemüht sich, den Bewohner*innen im neuen Übergangscamp zumindest eine grundlegende medizinische Versorgung anzubieten.

Es sind vor allem junge Familien und Kinder, die in ungeheizten Zelten leben, ohne ausreichenden Zugang zu warmem Wasser zum Duschen oder Unterricht für die Kinder. Sie mussten nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria auf der Ägäisinsel Lesbos in das neu errichtete Camp umziehen. Wenn es regnet, kann es vorkommen, dass einige der Zelte überschwemmt werden. Dazu kommt, dass ein großer Teil der rund 7.500 Bewohner*innen aufgrund traumatischer Erfahrungen psychisch belastet oder erkrankt sind. Die unmenschlichen Lebensumstände fördern Gewalt gegen die Verletzlichsten unter den Geflüchteten. Von der bestialischen Vergewaltigung eines dreijährigen Kindes im Dezember berichteten auch hierzulande die Medien.

Wie Ärzte der Welt die Gesundheitsversorgung verbessert

In Anbetracht der gesundheitsschädlichen Bedingungen, unter denen viele Flüchtlinge auf den griechischen Inseln ausharren müssen, ist es fast erstaunlich, dass sich offiziell nur ein Prozent der rund 70.000 Männer, Frauen und Kinder mit dem Coronavirus angesteckt haben. Bisher gab es einen Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19. Ärzte der Welt arbeitet unter anderem daran, dass sich die Krankheit nicht unter den Geflüchteten auf Lesbos ausbreiten kann, indem die Teams die Menschen mit Informationen und Schutzmaterialien versorgen. Gleichzeitig bieten sie ein breites Spektrum an medizinischen und psychosozialen Dienstleistungen an und überweisen Patient*innen bei Bedarf an Ärzte außerhalb des Camps weiter.

Von Januar bis November 2020 haben die Kolleg*innen mehr als 2.300 Menschen in über 8.000 Konsultationen unterstützt, darunter 400 Jugendliche und 500 Kinder unter 15 Jahren. Eine hohe Nachfrage besteht auch im Bereich Frauengesundheit. Die Ärzte der Welt-Hebammen und Gynäkolog*innen haben im Durchschnitt mehr als 200 Konsultationen im Monat geführt.

Doch mit medizinischer Hilfe allein ist den Geflüchteten auf Lesbos nicht geholfen. Deshalb richtet Ärzte der Welt sich auch immer wieder mit konkreten Forderungen an die Regierungen Deutschlands und Griechenlands sowie an die Europäischen Union. Wir geben nicht auf, bis die strukturellen Ursachen des Leidens der Flüchtlinge an den Außengrenzen Europas beseitigt worden sind.

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