sind die Müllrecycler*innen im Durchschnitt
Nepal
Nepal
arbeiten auf Kathmandus Müllbergen
der medizinischen Infrastruktur wurden durch Erdbeben 2015 zerstört
Gesundheit und Umwelt: rapide Verstädterung in Nepal
Nepal erlebt die schnellste Verstädterungsrate in Südasien. Der Anteil der in städtischen Gebieten lebenden Menschen ist in nur 20 Jahren von 9 % auf 42 % gestiegen. Das Kathmandu-Tal, in dem sich mehr als ein Viertel der nepalesischen Stadtbevölkerung mit über sechs Millionen Menschen konzentriert, ist mit einer Reihe von Umweltproblemen konfrontiert: Darunter wachsende Müllberge und zunehmende Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden.
Die derzeitige Abfallwirtschaft verschlimmert die ohnehin schon schlechten sanitären Verhältnisse und hat Auswirkungen die Umwelt und auch auf die Gesundheit der Müllarbeiter*innen und Bewohner*innen der Hauptstadt.
Unsere Hilfe
Ärzte der Welt ist seit 1995 in Nepal aktiv: Zunächst zur Bekämpfung von Tuberkulose und HIV in der westlichen Provinz, dann zur Förderung von sexueller und reproduktiver Gesundheit im Distrikt Sindhupalchok. Nach den Erdbeben 2015 hat Ärzte der Welt ein Nothilfe-Programm und anschließend ein Projekt zur Wiederaufbauhilfe im selben Distrikt durchgeführt.
Gesundheit für Abfallrecycler*innen
Von 2018 bis 2019 war Ärzte der Welt in Nepal mit dem Projekt „Healthy Waste Workers in Kathmandu Valley" (Gesunde Abfallarbeiter im Kathmandutal) im Bereich Umweltgesundheit tätig. Das Projekt zielte darauf ab, den Gesundheitszustand der informellen Abfallarbeiter*innen im Tal zu verbessern, ihre beruflichen Risiken und Umweltbelastungen zu verringern und sowohl den Zugang zu Informationen als auch zu Gesundheitsdiensten in den Deponien Teku, Shantinagar und Sisdole zu verbessern.
Im Jahr 2019 setzte Ärzte der Welt die Zusammenarbeit mit PHASE fort, einer nepalesischen Organisation, die Migrant*innen aus dem Himalaya unterstützt, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen und ihre Chancen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Lebensunterhalt zu verbessern.
Gemeinsam arbeiten wir an der Prävention von Arbeitsunfällen und Krankheiten bei den Abfallarbeiter*innen und bei den Bewohner*innen der umliegenden Gemeinden. Wir sensibilisieren die Menschen für Risiken und unterstützen sie dabei, diese möglichst gering zu halten. Daneben stellen wir persönlicher Schutzausrüstung (Handschuhe, Kopfbedeckungen, Schuhe, Sicherheitswesten und Masken mit Filtern) zur Verfügung. Außerdem sind unsere unsere Teams die Gesundheitszentren in der Nähe der Flüsse Bishnumati und Bagmati aktiv.
Ärzte der Welt unterstützt informelle Abfallrecycler*innen dabei, sich zusammenzuschließen und zu organisieren, damit ihre kollektive Stimme gehört wird und ihr Beitrag zu saubereren und gesünderen Städten mit der Zeit anerkannt wird.
Covid-19
Aufgrund ihrer Lebensbedingungen, der Art und des informellen Charakters ihrer Tätigkeit und ihres geringen Zugangs zu Informationen, Prävention, Gesundheitsfürsorge und Schutzausrüstungen gehören Abfallarbeiter*innen zu den Bevölkerungsgruppen, die besonders von Covid-19 gefährdet sind. Durch wiederholte pandemiebedingte Einschränkungen haben die Arbeiter*innen massive Einbußen bei ihrem Einkommen erlitten.
Mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) konnte Ärzte der Welt von August 2020 bis Juli 2021 das Projekt ausweiten und auch in der Provinz Lumbini, Nepalgunj Abfallarbeiter*innen unterstützen. Augenmerk lag hierbei auf der Verbesserung des Zugangs zu Präventions- und Gesundheitsdiensten am Arbeitsplatz, gerade auch im Hinblick auf Covid-19.
Gefördert durch: