der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser
Kambodscha
Kambodscha
wird mit einer Gesichtsspalte geboren
wurden seit 2001 von deutschen Ärzte der Welt-Teams operiert.
Der Bürgerkrieg unter der Terrorherrschaft der Roten Khmer vom 1975 bis 1979 hat in der kambodschanischen Gesellschaft tiefe Spuren hinterlassen, von denen sie sich bis heute noch nicht vollständig erholt hat. Bis zur endgültigen Auflösung der Roten Khmer 1998 starben Schätzungen zufolge zwischen 1,7 und 2,2 Millionen Menschen. Die Menschen sind verarmt und gesundheitlich unterversorgt. Viele leiden an Traumata.
Dennoch ist ein Aufschwung zu beobachten: Inzwischen besteht in den urbanen Gebieten Kambodschas eine fast ununterbrochene Stromzufuhr und immer mehr Menschen haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Auch in den ländlichen Gebieten, in denen rund 75 Prozent der Bevölkerung leben, verbessern sich die Lebensumstände, wenn auch langsam.
15 Prozent der Kambodschaner waren bis 2007 von Minenunfällen betroffen.
Das Erbe von 40 Jahren ist noch immer spürbar. Während des benachbarten Vietnamkrieges von 1955 bis 1975 warf das amerikanische Militär über eine halbe Millionen Tonnen Minen und Streubomben über Kambodscha ab. Rund fünf Millionen aktive Sprengkörper werden noch in dem Land vermutet – eine große Gefahr für die Menschen und vor allem auch für Kinder. Kriegsverletzungen, Missbildungen und Krankheiten sind Gründe für die soziale und wirtschaftliche Ausgrenzung in Kambodscha.
News
In Südostasien werden überdurchschnittlich viele Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geboren. Gleichzeitig gab es in vielen Ländern Asiens und Afrikas lange keine Ärzt*innen, die diese operieren konnten. 1989 hat Ärzte der Welt Frankreich deshalb das Projekt „Aktion Lächeln“ gegründet. Seit 2001 sind ehrenamtliche OP-Teams von Ärzte der Welt Deutschland regelmäßig in Kambodscha, um Patient*innen zu operieren und Kolleg*innen zu schulen.
Eine Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalte ist nicht nur ein kosmetisches Problem – sie bedeutet gesundheitliche Probleme und oft auch soziale Ausgrenzung. Um Betroffenen zu helfen, hat Ärzte der Welt Frankreich 1989 „Aktion Lächeln“ ins Leben gerufen. Seit 2001 operieren deutsche Ärzt*innen in Kambodscha Patient*innen wie die kleine El Yesmy, die unsere Kollegin Klara Spiesberger getroffen hat.
Schon seit rund 15 Jahren fährt ein Team von Ärzte der Welt regelmäßig nach Kambodscha, um dort Menschen mit angeborenen Fehlbildungen, Tumoren im Gesicht sowie Verbrennungs- und Unfallopfer zu operieren. Die medizinische Koordinatorin Johanna de Vries erzählt über einen kleinen Jungen, dem wir beim letzten Einsatz dort helfen konnten.
Seit rund 15 Jahren fahren Spezialisten für plastische Chirurgie mit Ärzte der Welt nach Kambodscha, um dort Menschen mit angeborenen Fehlbildungen, Tumoren im Gesicht sowie Verbrennungs- und Unfallopfer zu behandeln. Wir haben sie am Flughafen getroffen.
Ehrenamtlich arbeitende Spezialisten von Ärzte der Welt helfen in Kambodscha Kindern und Erwachsenen mit angeborenen Fehlbildungen. Oft leiden die Patienten jahrelang unter ihren Entstellungen und werden nicht selten deswegen auch sozial ausgegrenzt.
Unsere Hilfe
OPERATIONEN VON FEHLBILDUNGEN UND TUMOREN, AUSBILDUNG VON ÄRZT*INNEN
2001 fand der erste Einsatz von Ärzte der Welt in Kambodscha statt. Ein Team von Ärzt*nnen, einem Anästhesist*nnen und OP-Pfleger*innen reist zweimal im Jahr nach Phnom Penh, um plastische chirurgische Eingriffe vorzunehmen und die lokalen medizinischen Kolleg*innen weiter zu bilden. Inzwischen hat sich das Projekt so weit entwickelt, dass die einheimischen Chirurgen weitgehend selbst operieren können. Um auf den neuen Bedarf zu reagieren, führen die Teams bei ihren jährlichen Einsätzen nun zusätzlich hochkomplexe Tumor-Operationen durch. Denn um größere Wucherungen zu entfernen und danach das Gesicht wiederherzustellen, fehlt in Kambodscha nach wie vor die Expertise.
Die Patient*innen kommen aus dem ganzen Land – dabei nehmen viele eine beschwerliche Reise auf sich. Sie haben durch Aufrufe im Radio, im Fernsehen oder durch Mundpropaganda von dem Einsatz erfahren. Während Ärzte der Welt sämtliche bei den Operationen anfallende Kosten übernimmt, greift unsere kambodschanische Partnerorganisation Smile Cambodia den Familien finanziell bei Transport, Verpflegung und Unterbringung unter die Arme. Ohne diese Hilfe wäre eine Behandlung für sie unerschwinglich. Gemeinsam mit Smile Cambodia und dem Khmer-Soviet-Friendship-Hospital in Phnom Penh haben wir außerdem ein Konzept erarbeitet, um noch mehr Fortbildungen für kambodschanische Kräfte anzubieten, damit sie in Zukunft ohne Unterstützung aus dem Ausland auskommen.
Mit unserer finalen Reise im Jahr 2023 haben wir dieses Projekt erfolgreich abgeschlossen. Herzlichen Dank an alle, die Aktion Lächeln in den vergangenen Jahren unterstützt und die Hilfe möglich gemacht haben!