Auch Ärzte der Welt ist von den massiven Bombardierungen des Assad-Regimes und seinen russischen Verbündeten im Gouvernement Daraa betroffen. Anfang der Woche wurde das von uns unterstütze Al Hrak-Krankenhaus fast völlig zerstört. Zwei Ärzte der Welt-Mitarbeiter und ihre Familien mussten aus Sicherheitsgründen den Nordosten Daraas verlassen. Unsere Partnerorganisation UOSSM berichtete, dass zwei ihrer medizinischen Helfer und eine Hebamme bei den Luftangriffen getötet wurden.
Ärzte der Welt fordert alle Entscheidungsträger dazu auf, eine neue humanitäre Katastrophe um jeden Preis zu verhindern. "Es darf kein neues Aleppo, kein neues Ost-Ghouta geben! Dem Schutz der Bevölkerung und ziviler Einrichtungen muss absolute Priorität eingeräumt werden.Die Menschen in Syrien haben unvorstellbares durchgemacht. Ihr Leid muss endliche ein Ende haben!" sagt François De Keersmaeker, Direktor von Ärzte der Welt Deutschland.
Dutzende weitere Menschen sind Berichten zufolge bei den Angriffen ums Leben gekommen, knapp 50.000 sind nach UN-Angaben bereits aus ihren Heimatorten geflohen. Die Bewohner Daraas sind in der früheren Deeskalationszone jedoch buchstäblich gefangen, da die Angriffe aus der Richtung der möglichen Fluchtwege kommen und die Grenze zu Jordanien im Süden geschlossen ist.
Offenbar macht das Militär sogar vor dem Einsatz von Phosphorbomben nicht halt, die besonders verheerende Verletzungen verursachen. Ärzte der Welt-Teams vor Ort arbeiten unermüdlich daran, Kranke und Verletzte zu behandeln und suchen zum Beispiel Schulen auf, in denen Vertriebene untergekommen sind.