Tobias Jürgens hat als Kfz-Techniker seine Karriere begonnen. Heute arbeitet er als Kaufmann zur Berechnung von Lebenszyklus-Kosten von Fahrzeugen bei MAN. Zunehmende rechtspopulistische und menschenfeindliche Tendenzen in unserer Gesellschaft weckten in Jürgens den Wunsch, sich für mehr Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt stark zu machen. „Unsere Gesellschaft rutscht immer mehr in eine Richtung, die ich für bedenklich halte. So will ich nicht leben.“ Auf der Suche nach einer Möglichkeit, sich zu engagieren, ist er über eine Ehrenamtsbörse auf Ärzte de Welt gestoßen. Dass man sich in einer medizinischen humanitären Organisation auch als Kfz-Mechaniker einbringen kann, machte ihn neugierig.
Seit über einem Jahr wartet er nun auf ehrenamtlicher Basis den Behandlungsbus von Ärzte der Welt. „Als Kfz-Wart bin ich in erster Linie zuständig für die Pflege der Fahrzeuge: Dass sie zum Einsatz bereit sind und einen ordentlichen Eindruck machen.“ Schnell interessierte ihn aber auch die aufsuchende Arbeit des open.med-Teams. Deshalb fährt er mittlerweile auch regelmäßig auf Einsätze mit dem Behandlungsbus mit, zum Beispiel zum Münchner Hauptbahnhof oder zu einer Notunterkunft für Wohnungslose. „Man kann sich gar nicht vorstellen, was in einer so reichen Stadt alles schiefläuft. Erst wenn man genauer hinsieht, erkennt man, wie viele Menschen auch hier auf der Strecke bleiben.“
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